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Kurgeschäftsführerin präsentiert die Bilanz für das vergangene Jahr / Wirtschaftliche Herausforderungen wegen Corona

Ihren Jahresbericht stellte jüngst Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales vor. Die Zahlen können sich sehen lassen, viele Projekte wurden erfolgreich umgesetzt.

Königsfeld. Leicht rückläufige Übernachtungszahlen und Ankünfte präsentierte Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales mit ihrem Touristischen Jahresbericht.

Ein Schwerpunkt im Jahr 2019 war die Umsetzung des Marketing- und Kommunikationskonzeptes für den Zinzendorfplatz.

"Sehr erfolgreich" verliefen Naturparkmarkt und Burgspektakel. Ursprünglich aus Kostengründen nicht mehr gedruckt werden sollte der Veranstaltungskalender, er erschien dann aber auf Wunsch von Gastgebern, Gastronomie und Einzelhandel doch, in reduzierter Form.

Viele Veröffentlichungen fanden in Zusammenarbeit mit Heilbäderverband sowie Rad- und Wanderparadies statt. Der Relaunch des Online-Auftritts inklusive Internet-Buchbarkeit sei vorbereitet, im zweiten Quartal könne man mit Arbeitsgruppen starten. Die permanente Gästebefragung fand 2019 letztmals statt, da die Schwarzwald-Tourismus GmbH sie einstellte.

Downhill-Parcours wird sehr gut angenommen

Der im April eingeweihte Downhill-Parcours werde von Jugendlichen aus der ganzen Umgebung sehr gut angenommen. Das untere Glasbachtal wurde als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" re-zertifiziert. Hermann lobte die "sehr gute Zusammenarbeit" mit dem Schwarzwaldverein, der für Pflege und Beschilderung der Wanderwege weit mehr als 100 Stunden im Einsatz war.

Einbußen brachte im Dezember die Schließung der Michael Balint Klinik. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 5,8 Tagen werde man deshalb nicht halten können.

Der Anteil der Auslandsgäste fiel um vier Prozent, lag aber auf hohem Niveau und über dem anderer Kurorte. Die großen Hotels verzeichneten viele Gäste aus Asien. Seit Dezember 2019 stornierten aber bereits 60 Gruppen aus China ihre Reisen, was schon jetzt mehr als 5000 Übernachtungen ausmacht.

Nicht gesteigert werden konnten die Übernachtungen am Reisemobilpark. Gleich blieb dort die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von 2,1 Tagen.

Ein kleiner Wermutstropfen sei die geringere Belegung im Haus des Gastes, hauptsächlich aufgrund des Rückgangs der Hochzeiten beziehungsweise dadurch, dass Anfragen mangels Caterer nicht bedient werden konnten. Das sei in der Gastronomie derzeit generell ein Problem. Birgit Helms fragte, ob das Schwarzwald-Parkhotel als Caterer fungieren könne. Man arbeite mit allen örtlichen Partnern zusammen, so Bürgermeister Fritz Link.

Bürgermeister: Massiver Einbruch durch Covid-19

Die im vergangenen Jahr verzeichneten 162 450 Übernachtungen brachten einen Nettoumsatz von 20,66 Millionen Euro. Allerdings fielen die Übernachtungen um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 27 149 Ankünfte entsprechen einem Minus von 1,7 Prozent.

Aber "es war kein schlechtes Jahr für uns", betonte Hermann. Nach einem schlechten Start holte man in den Sommermonaten viel auf, negative Entwicklungen der Vorjahre wandelten sich ins Positive.

Der September mit einem Übernachtungsplus von elf Prozent und der November mit plus neun Prozent fielen "ausgesprochen positiv" aus. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag wie 2018 bei 5,8 Tagen, die durchschnittliche Bettenauslastung blieb mit 49,2 Prozent konstant. Bis auf den Reisemobilpark sowie Ferienzimmer, -Wohnungen und -Häuser verzeichneten alle Beherbergungsarten eine bessere Auslastung als im Vorjahr.

Insgesamt könne sie mit der Statistik zufrieden sein, so Hermann. Die Zahl von 1417 indirekt Beschäftigten sei sehr positiv und zeige den touristischen Bereich als sehr wertvollen Wirtschaftsfaktor.

2020 steht die Weiterführung der Drei-Welten-Card und des Hüttenkonzepts an, dazu Veranstaltungen wie die Verleihung des internationalen Albert-Schweitzer-Preises, der Höfe- und Mühlenwandertag, Kostümführungen am Zinzendorfplatz, das Burgspektakel oder der Kunsthandwerkermarkt.

Bürgermeister Fritz Link beschrieb im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales einen durch Corona bedingten "massiven Einbruch im gesamten touristischen Bereich". Das sei für viele Betriebe eine existenzielle Krise und eine absolute Ausnahmesituation. Die wirtschaftlichen Herausforderungen seien bisher nicht zu ermessen und würden die mittelständischen Betriebe an ihre Grenzen bringen. Man vertraue durch den Notfallfonds auf Bundesebene auf direkte Finanz- und Liquiditätshilfen.