Thomas Kring (rechts), Projektleiter der Modellkommune Biodiversität, erklärt in Anwesenheit des Bürgermeisters Fritz Link (Mitte) dem Staatssekretär André Baumann (links) vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft das Vorhaben. Foto: Hilbertz Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: André Baumann vom Umweltministerium schaut sich die nachhaltigen Königsfelder Projekte an

Hoher Besuch aus Stuttgart: Staatssekretär André Baumann vom Umweltministerium kam nach Königsfeld, um sich die Umweltpolitik des Kurortes näher anzuschauen. Seine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

Königsfeld. Der Kurort tut sein Bestes, um seinem Ruf als nachhaltige Gemeinde gerecht zu werden. Dies demonstrierte Bürgermeister Fritz Link am Freitag seinem Gast André Baumann, Staatssekretär des Umweltministeriums, im Rathaus im Rahmen einer kleinen Präsentation. Baumann war von der Vielzahl der nachhaltigen Projekte und Auszeichnungen über gute Arbeit im Bereich des Klimaschutzes beeindruckt. "Ich höre bei diesem Thema häufig die Frage: Schaffen wir das? Ich kann sagen, Königsfeld schafft es", freute sich der promovierte Biologie.

Auch die anwesende Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grüne) zeigte sich vom Engagement der Königsfelder angetan: "Es ist schön zu sehen, dass wir im Schwarzwald-Baar-Kreis eine so vorbildliche Gemeinde haben."

Im Anschluss wurden den Anwesenden bei bestem Wetter drei aktuelle Projekte im Bereich des Klimaschutzes gezeigt.

Zunächst stellten Michael Nowack und Werner Zehentner das von "my-e-car" angebotene klimaneutrale Car-Sharing vor. Link äußerte den Wunsch, dass die E-Autos von der Bevölkerung noch intensiver genutzt werden, da sie einen "wichtigen Beitrag" zum Klimaschutz leisten würden.

Mit drei dieser E-Autos ging dann zum Gewann Gaienbühl/Rohrmoos auf der Gemarkung Neuhausen.

Dort angekommen stellte Projektleiter Thomas Kring das Modellprojekt "Biodiversitäts-Check für Gemeinden" vor. Hierbei geht es vor allem darum, den Schutz der biologischen Artenvielfalt in Flora und Fauna zu erhalten. Baumann zeigte sich erfreut über die Fortschritte: "Diese Lebensräume haben hohen Naturschutzwert. Den Tieren muss es ermöglicht werden auszuweichen." Der Biotopenverbund stelle hierbei einen "Zebrastreifen für Tiere" dar.

Als letzte Station galt es die Windkraftanlage "Brogen" im Ortsteil Buchenberg zu besichtigen. Am höchsten Punkt der Gemarkung angekommen, berichtete Bernhard Wieland, Geschäftsführer des Betreibers DGE Wind, über die Windkraftanlage. Über neun Millionen Kilowattstunden erzeugt das 178 Meter hohe Windrad und macht die Gemeinde Königsfeld und seine 6000 Einwohner damit energieautark.

Baumann betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von dezentraler Energieversorgung. "Man muss jetzt Gas geben", forderte der Staatssekretär. "Wir wollen den massiven Ausbau von Windkraft." Wichtig sei ihm allerdings der "Mix aus Wind-, Solar- und Wasserkraft".

In seinen abschließenden Ausführungen fand der Umweltexperte viele lobende Worte. Er habe "einiges erwartet", doch seine Erwartungen wurden noch übertroffen, er sei "schwer beeindruckt".