Eine trügerische Idylle: Die Fichten leiden derzeit unter Trockenstress, der Borkenkäfer lauert bei einem ähnlich warmen Sommer auch 2019 wieder im Unterholz. Foto: Zelenjuk Foto: Schwarzwälder Bote

Betriebsplan: Revierförster nennt Überkapazitäten durch Käferbefall als Grund

Königsfeld-Neuhausen. Revierförster Peter Gapp präsentierte im Ortschaftsrat den Forstbetriebsplan 2019 und berichtete von einer schwierigen Marktsituation. Gründe seien das viele Käferholz im Südschwarzwald und riesige Mengen Sturmholz in Norditalien. Immerhin habe man 2018 das Soll mit 4000 Festmetern erfüllt und dank relativ kleiner Menge an Käferholz einen guten Preis erzielt. Für 2019 seien ebenfalls 4000 Festmeter geplant, das hänge aber vom Holzpreis ab. Durchschnittlich seien in den letzten Jahren zehn Festmeter pro Hektar geschlagen worden.

Für Holzfällung und -aufarbeitung seien im nächsten Jahr 100 000 Euro eingeplant. Dazu kämen Erholungsmaßnahmen wie das Verteilen von Hackschnitzeln auf Waldwegen. Das habe sich bewährt und komme gut an, sagte Gapp.

Anlage kleinerer Tümpel ist geplant

Aktuell arbeite man im Areal der ehemaligen Tennisplätze. Anstatt den Waldrand noch weiter zurückzunehmen, wurden dort die höchsten Stämme etwas gekappt. Weitere Arbeiten fanden und finden in Sachen Biotope statt, größtenteils als Ausgleichsmaßnahmen für Bauvorhaben.

So zum Beispiel im Jungbauernwald in Buchenberg. Bezuschusst vom Naturschutzfonds werde das Anlegen von Freiflächen per Mulcher im Wald. Geplant ist überdies die Anlage kleinerer Tümpel an einem Bach im Gebiet Rohrmoos-Gaienbühl, ganz in der Nähe des Naturkindergartens, sowie ein Flachwassertümpel in diesem Gebiet.

Ein großer Posten seien Waldkulturkosten, was hauptsächlich Jungbestandspflege beinhalte. Für 2019 seien die Verkaufserlöse relativ vorsichtig kalkuliert, der Überschuss mit 72 000 Euro sei geplant.

Fichten leiden derzeit unter Trockenstress

Auf die Probleme mit Käferholz angesprochen, erklärte Gapp, dass sich Borkenkäfer umso schneller entwickeln, je wärmer es ist. Sie könnten dann in einem Jahr bis zu drei Generationen bilden. Auch gehe der Käfer gerne an geschwächte Bäume, wie die Fichten, die derzeit unter Trockenstress litten. Zwar gebe es derzeit noch keine Probleme, sollte es 2019 aber wieder einen ähnlichen Sommer wie in diesem Jahr geben, dann werde es "heiß abgehen". Der Ortschaftsrat nahm den Forstbetriebsplan an.