Biker und Organisatoren besichtigen den Downhill-Parcours im Gewann Steinhalde (von links): Helwig Totzek vom Bauamt, Architekt Matthias Müller, Bürgermeister Fritz Link, Noah Grossman von "Tourbomatic bikeparks", Jugendreferent Johannes Menton, Jan-Dirk Sauter von der Landschaftsgärtnerei Sauter sowie einige der zukünftigen Nutzer. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Königsfelder Downhill-Parcours kurz vor der Fertigstellung / Planungen waren herausfordernd

Fast fertig und schon nutzbar ist der von der Gemeinde in Auftrag gegebene Downhill-Parcours im Gewann Steinhalde. Vertreter der Verwaltung verschafften sich nun einen Überblick vor Ort. Viel Lob gab es von verschiedenen Seiten.

Königsfeld. Bürgermeister Fritz Link erinnerte an das 2014 gestartete Projekt "Zukunft junger Menschen im ländlichen Raum". Jugendliche formulierten dabei mehrere Wünsche, von denen die Gemeinde den offenen Jugendtreff, den Vital-Parcours und die Downhill-Strecke priorisierte. Alle drei Projekte seien nun umgesetzt oder in der Endphase.

Auf dem Weg zum Downhill-Parcours bildete sich eine Gruppe aus Bikern, die an der Konzeption und Umsetzung beteiligt war. Der Weg zur Realisierung war laut Link mühselig. Für die Strecke im Areal Steinhalde, wo es bis dahin schon wilde Strecken gegeben hatte, brauchte es einen forstrechtlichen Gestattungsvertrag und einen Geländetausch zwischen Burgberg und Buchenberg als Voraussetzung für Fördermittel. Denn alle Projekte sollten über das Leader-Programm der EU bezuschusst werden, was der Gemeinde gelang.

Für die Downhillstrecke waren 40 500 Euro an Investitionen eingeplant, die Förderung lag bei 60 Prozent. Obwohl die Leader-Gruppe schon im Dezember 2017 der Bewilligung zustimmte, war eine Genehmigung durch das Regierungspräsidium Freiburg nötig. Diese ließ bis Ende Oktober 2018 auf sich warten.

Der eigentliche Bau begann am 6. November dieses Jahres und ist schon zu drei Vierteln fertig. Link betonte in diesem Zusammenhang die gute Arbeit der Forstverwaltung Baden-Württemberg und insbesondere der Betriebsstelle Triberg, die bruchgefährdete Bäume im Gebiet gerodet hatte.

Der mit der Vor- und Entwurfsplanung beauftragte Architekt Matthias Müller aus Freiburg sprach von einer besonderen Aufgabe. Das Projekt sei ein schönes Beispiel für Teamwork zwischen Gemeinde, Jugendlichen und dem Land. Die Strecke werde schon jetzt rege genutzt und sei damit ein Erfolg. Müller hob auch die Kooperation mit örtlichen Handwerkern und der Firma "Tourbomatic bikeparks" hervor, die mit den Detailplanungen beauftragt worden war. Laut deren Vertreter Noah Grossman waren die Planungen in dem "nicht unbedingt einfachen Gelände" herausfordernd.

Umgesetzt seien ein Startturm und Wellen, damit Fahrer Geschwindigkeit aufnehmen können. Im unteren Bereich gebe es eine Kurvenpassage. Die Strecke eigne sich für mehr und weniger erfahrene Biker, biete Sprünge, die von Anfängern einfach abgerollt werden könnten. Der Reiz sei, immer wiederzukommen und sich zu steigern.

Laut Jan-Dirk Sauter von der Landschaftsgärtnerei Sauter aus Emmendingen wurden 100 Kubikmeter Erde und 110 Tonnen Kies bewegt. Jetzt befinde man sich mit dem Bau im letzten Drittel der Strecke. Der Anfang sei schon "spitzenmäßig", das werde auf 350 Metern ein richtiger Bringer. Sauter weiß, wovon er redet, da er und sein Sohn selbst Downhill-Fahrer sind. Die Bahn suche ihresgleichen, bestätigte Grossman. Im Umkreis von 300 Kilometern werde man nichts Ähnliches finden. Das Projekt sei auch zukunftsweisend, weil es ein Ausgangspunkt für neue Ideen sei und ausgeweitet werden könne. Bis Mitte nächster Woche solle alles fertig sein.

Auch das Urteil der jugendlichen Fahrer fiel positiv aus. "Richtig geil" nannte es beispielsweise Lion Stürmer. Bei der Besichtigung bewiesen die Biker mit rasanten Abfahrten und beeindruckenden Sprüngen, dass die Strecke hält, was sie verspricht, und dass das Geld gut angelegt ist.