Bauanträge: Ärger um drittes Vollgeschoss / Maßnahme bereits teilweise umgesetzt
Königsfeld. Über manch strittigen Bauantrag entschied der Gemeinderats-Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr. Positiv kam der Antrag zum Ausbau von Gästezimmern, Sanitärräumen und eines Veranstaltungsraums in der Waldauschänke an. Es sei sehr erfreulich, dass sich der Gastronomiebetrieb so positiv entwickle, so Bürgermeister Fritz Link.
Der Ausschuss hatte dem Antrag schon 2016 zugestimmt, nun ergaben sich aber Änderungen. Laut Ortsbaumeister Jürg Scheithauer soll eine Außentreppe breiter werden, um einen Treppenlift zu ermöglichen, sodass das erste Dachgeschoss barrierefrei erreichbar ist. Dort ist ein Veranstaltungsraum geplant. Im Obergeschoss sollen drei weitere Schlafräume entstehen. Der Ausschuss stimmte zu.
Weit weniger positiv sah der Rat den Antrag auf Umbau eines Wohnhauses und Ausbau des Dachgeschosses im Mozartweg. Dem Antrag erteilte das Gremium schon früher Zustimmung, unter der Bedingung, dass es sich um kein drittes Vollgeschoss handelt. Das sei eine Frage der Präzedenzwirkung und hätte Auswirkungen auf den gesamten Bebauungsplan, so Link.
Laut Scheithauer war im ersten Antrag rechnerisch dargestellt, dass es sich nicht um ein Vollgeschoss handelt. Das Landratsamt stellte aber fest, dass die Berechnung nicht stimmte. Wenig erfreulich sei, dass ohne Baugenehmigung schon vollendete Tatsachen geschaffen wurden, die Baumaßnahme mehr oder weniger umgesetzt ist. Der Ausschuss sei bei seiner ersten Entscheidung schon nicht euphorisch gewesen, so Link. Es sei vorgespiegelt worden dass kein drittes Vollgeschoss entstehe. Man könne auch von betrügerischer Absicht sprechen. Das könne man nicht honorieren indem man es akzeptiere. "So kann’s nicht gehen, zumal wir da schon sehr großzügig waren." Der Ausschuss lehnte den Umbauantrag ab.