Gebannt schauen sich die etwa 80 Schüler der Grundschule Burgberg an, was ihnen der "Busfahrer-Lehrling" David Meis-Lopez (stehend) zu erzählen weiß. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszubildender führt Grundschülern die Gefahren auf dem täglichen Schulweg vor Augen

Von Hans-Jürgen Kommert

Königsfeld-Burgberg. Ein zukünftiger Busfahrer präsentierte auf Einladung von Schulleiter Bernhard Ebner in der Friedrich-Schiller-Grundschule ‘den Kindern eine Vorführung über Schulweg-Sicherheit im Zusammenhang mit dem Schulbus.

David Meis-Lopez ist Azubi bei der Firma Petrolli. Er wird dort zum Berufskraftfahrer ausgebildet. Im Moment sei er dabei, den Führerschein zu machen, der ihn zusammen mit dem Personenbeförderungsschein dazu berechtigen würde, Busse zu fahren.

Um nun eine Präsentation in geeignetem Rahmen durchführen zu können, hatte sein Ausbilder Martin Wetzel Kontakt mit der Grundschule aufgenommen, was nahe lag: Zum einen fahren gerade hier die Busse der Linie im Schulbus-Verkehr. Und zum zweiten hat er natürlich erstklassige Kontakte, denn sein Bruder Manfred unterrichtet hier.

Pünktlich um neun Uhr morgens holte der Schulleiter Klasse für Klasse in die Aula. Die Großen der vierten Klasse standen ganz hinten, die Kleinen der ersten Klassen direkt vor der Leinwand. Zunächst zeigte der Busfahrer-Lehrling das Größenverhältnis eines Busreifens zu einer relativ großen Erstklässlerin. Da war nicht nur die kleine Tosca beeindruckt, vor allem, als sie erfuhr, dass der große Reifen etwa 100 Kilo wiegt, und zwar ohne Felge dabei, wie Martin Wetzel betonte. Die zwei Petrolli-Leute zeigten mit Hilfe eines schneegefüllten Eimers, was passiert, wenn man den Fuß unter ein Rad bringt: Da bleibt nur Matsch übrig.

David Meis-Lopez machte die Jungen und Mädchen mit den wichtigsten Regeln und beim Ein- und Aussteigen vertraut. "Verkehrt herum auf den Sitzen zu knien, kann schwere Unfälle hervorrufen, wenn der Busfahrer bremsen muss", nannte Lopez Fakten. Auch Schubsen und Drängeln seien gefährlich. Die beiden Busfahrer machten deutlich, was das bringt: Gar nichts nämlich, es dauert eher länger, als wenn man geordnet einsteigt. Dies belegte Martin Wetzel mit der Stoppuhr.

Wie wenig ein Busfahrer sieht und weshalb es besser ist, zum Fahrbahnrand gehörig Abstand zu halten, nicht vor oder hinter dem Bus direkt auf die Straße zu laufen, den Überhang der Busse vorn und hinten zu beachten, zeigten Martin Wetzel und David Meis-Lopez ebenfalls. Sie ließen dafür Schulkameradin Marleen auf dem erhöhten Fahrersitz Platz nehmen. Dann durften ihre Mitschüler vorbeilaufen an dem zwölf Tonnen schweren Fahrzeug vorbeilaufen Es war für die Kinder schon erstaunlich, wie lange es dauert, bis der Fahrer sie sehen kann.

Nach weiteren sehr eindrucksvollen Demonstrationen im Rahmen einer "Lehrprobe" kann man nun hoffen, dass sich zumindest diese Schüler in den nächsten Monaten etwas disziplinierter verhalten. Denn das Beispiel einer verunglückten jungen Frau aus Villingen zeigt, wie schnell etwas passiert ist – und auch, wie furchtbar die Folgen sein können.