Kunst oder Kitsch, das ist hier die Frage – gestellt durch den Kunstkultur-Vorsitzenden Manfred Molicki. Mit der Kamera ist Veronika von Hochberg dabei. Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Verein stößt Diskurs an und veranstaltet Aktion

Königsfeld. Der Diskurs über Kunst, Kitsch, Kurioses oder Krempel im Königsfelder Kunstraum ist angestoßen. Bei der Eröffnungsveranstaltung der Kunst-Recyclingsaktion wurden ungezählte Exponate der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit Drehorgelmusik empfing der Vorsitzende von "Kunstkultur", Manfred Molicki, die Gäste, ging auf das Anliegen des Vereins ein und erläuterte zunächst die Entwicklung des privaten Kunstraums in der Gartenstraße. Der tragende Verein lebe von Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Aktionen.

Wichtig seien als Basis die rund 175 Mitglieder und Förderer. Molicki wies auf die ständigen Informationsmöglichkeiten, das Gästebuch und die ab 2. April geöffnete Ausstellung hin. Diese wird interaktive Werke des Künstlers Peter Vogel zeigen.

Molicki betrachtete die derzeitige Aktion im Spannungsverhältnis von Kitsch als Avantgarde oder das Böse und elitärer Kunst. Geschmacksrichtungen sollten hinterfragt und die Kunstszene differenziert betrachtet werden. Kitsch, wie der röhrende Hirsch, könne durchaus etwas Entlastendes haben.

Zudem erklärte er die Vorgehensweise: Der Betrachter könne aus dem riesigen Fundus heraussuchen, was ihm gefalle. Gegen einen von ihm benannten Preis könne ein Objekt sofort erworben werden, ohne dass der Handel einem Basar gleiche. Ferner können Gebote abgegeben werden, die anonym behandelt werden.

Molickis Hoffnung sei es, dass die Interessenten den Kunstraum mit dem Gefühl verlassen, bereichert worden zu sein und, dass "Königsfeld ein wenig bunter und attraktiver" wird. Schließlich dankte der Vereinsvorsitzende allen Künstlern und Schenkgebern für das Überlassen der Exponate. Er wies ferner darauf hin, dass Leben und Werk des Malers Otto Leiber, der sich in Buchenberg niederließ und Schüler von Hans Thoma war, den Verein beschäftigen werde.

Das Angebot ist riesig und reicht von Werken eines unbekannten behinderten Jungen über Gotthard Glitsch, HAP Grieshaber, Felix Schlenker, bis hin zu Hundertwasser und Picasso. Vielfalt äußert sich in pastösem Farbauftrag bis zu dezenter Bleistiftzeichnung. Kunstdrucke oder aktuelle Aquarelle sind genau so zu erwerben wie Plakate des Nolde-Museums oder Fahnen-Installationen für den hiesigen Kurpark. Daneben gibt es wertvolles Porzellan oder Nippes. Gebote können ab sofort abgegeben werden. Am 18. März um 16 Uhr ist dann die Auktion.