Einzelhändler in Königsfeld setzen mit ihrer Aktion ein Zeichen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Aktion: Einzelhändler kommen mit Passanten ins Gespräch / Geschäfte eine Stunde geschlossen

Der globale Klimastreik zieht immer weitere Kreise. In Königsfeld organisierte Reinhard Sapel, Geschäftsführer des Cafés Sapel, einen Flashmob mit für ihn ungeahnten Ausmaßen.

Königsfeld. Die Idee kam Reinhard Sapel spontan, angesprochene Nachbarn des Einzelhandels im Ortskern zeigten sich spontan solidarisch. Es ging darum, die Ladengeschäfte des Kurortes am Freitagvormittag für eine Stunde geschlossen zu halten und in dieser Zeit draußen, vor den Geschäften, Gespräche mit Passanten zum Thema Klima und Nachhaltigkeit zu führen.

50 "Solidarische" kommen

Circa 50 "Solidarische" kamen dann auch tatsächlich, ließen ihre Geschäfte, Arztpraxen und andere Institutionen für eine Stunde geschlossen, um ihre Solidarität mit sämtlichen Klimaaktionen, die an diesem Tag weltweit stattfanden, zu zeigen.

Obwohl die Aktion keinerlei Vorbereitung hatte, schlossen sich etliche Königsfelder an. Das Credo: "Wir sind es der jungen Generation schuldig, sie zu unterstützen." Die nämlich würden massiv einfordern, was vorhergehende Generationen versäumt hätten. Einig war man sich, dass jeder einzelne mit seinem Konsumverhalten anfangen muss und auch kleine Ansätze zu Steigerungen führen können.

Nachhaltigkeit war auch ein Stichwort etlicher Passanten, die Königsfeld hier in der Pflicht sehen. Die Diskussionen der vergangen Wochen um die Ansiedlung der Discountermärkte Aldi und Rossmann passe nicht zum Nachhaltigkeitsgedanken. Verpackungsmüll müsse dringend vermieden, fußläufige, kernortsnahe Einkaufsmöglichkeiten dagegen gefördert werden. Der Einzelhandel war sich jedenfalls einig, dass diese Aktion nicht nur ein Statement an Berlin war, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Händler am Ort gestärkt hatte.

Mit Ideen wie, in Zukunft die Schulen vor Ort bei kommenden Freitags-Klimaaktionen mit ins Boot zu holen, um so Wege nach Villingen zu vermeiden, sowie künftig im Vier-Wochen-Turnus Klimastreiks abzuhalten, ging man guter Stimmung und motiviert wieder in die Ladengeschäfte.