Die Hochschule Furtwangen will erforschen, wohin es für die Königsfelder in der digitalen Zukunft gehen soll.Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Entwicklung: Bei den Königsfeldern rauchen bald die Köpfe / Projekt der Hochschule

Königsfeld. Über die Beteiligung am "Digitaldialog 21", einem Forschungsprojekt der Hochschule Furtwangen zum Thema "Bürgerdialog zum digitalen Wandel", beriet der Gemeinderat.

In der Lockdown-Phase während Corona sei deutlich geworden, welchen Bedeutungszuwachs digitale Medien haben, so Bürgermeister Fritz Link. In dem Forschungsprojekt wolle man über einen Dialogprozess klären, welche Wünsche seitens der Bürger an die Gemeindeverwaltung bestehen.

Herausforderungen und Chancen im ländlichen Raum

Man befinde sich aktuell in einer sehr spannenden Phase, so Jan Gruß, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule. Die derzeitige Situation sehe man als Chance zur Einbeziehung der Bürger in den digitalen Wandel. Dabei gehe es nicht um die Frage "ob", sondern "wann" dieser komme. Das sei aber kein Naturereignis, sondern könne mitgestaltet werden.

An dem Projekt seien zwölf Gemeinden beteiligt. Besonders im Fokus stehe der ländliche Raum, da es hier viele Herausforderungen, aber auch Chancen gebe. Es gehe darum, die Folgen des digitalen Wandels gemeinsam mit Bürgern abzuschätzen und daraus Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

Wichtig sei, alle Leute miteinzubeziehen. So gebe es digitale und nicht-digitale Möglichkeiten zur Teilnahme, zum Beispiel Fragebögen, Videogespräche, Workshops oder eine digitale Pinwand. Gewünscht sei, Bürger zu Forschern zu machen und über diese Leute zu erreichen an die man sonst nicht herankomme. Wichtig seien soziodemografische Daten, um spezifische Handlungsfelder für bestimmte Altersgruppen zu entwickeln.

Schon im Sommer soll ein erster Fragebogen zur Verfügung stehen, dessen Abfrage dann alle sechs Monate wiederholt werden könnte. Es soll auch ein Feedback an die Bürger in Form von Podcasts, Ausstellungen oder kleinen Videoclips geben.

Dem umfassenden gesellschaftlichen Wandel müsse die Kommune begegnen, so Link. Ziel sei es, für Bürger entsprechende strategische Ausrichtungen vorzunehmen.

Eine Fortsetzung der Werkstätten mit Bürgern

Thomas Fiehn fand das Projekt "ganz klasse", erinnerte aber an die Diskussion allein schon um Funkmasten und mahnte, dass man Bürger "ganz breit" mitnehmen müsse, "auch denjenigen, der gar nicht weiß, was Digitalisierung bedeutet".

Hans Mack sah das Projekt als Fortsetzung von Bürgerwerkstätten von vor zwei Jahren. In diesen sei Digitalisierung ein Wunsch gewesen.

Marielle Lupfer sprach von einem "sehr guten Projekt", um nicht "Geld auszugeben für Dinge, die nicht angenommen werden". Birgit Helms wies auf die Bedeutung des Glasfaserausbaus im Kernort hin, der mangels Zuschusszusagen noch immer nicht realisiert werden konnte. Heinz Kammerer plädierte für die Teilnahme am Projekt und dafür, keine Zeit zu verlieren. In anderen Gebieten gebe es flächendeckend 5G, gab er zu bedenken. Der Gemeinderat stimmte der Beteiligung am Projekt zu.