Die Internetseite der Gemeinde Königsfeld soll barrierefrei und benutzerfreundlicher werden. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Internetseite der Gemeinde muss barrierefrei werden/ Umbau bis September 2020

Der Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales hat Vorschläge für die Modernisierung der Gemeinde-Homepage diskutiert. Geplant ist nun eine komplette Neugestaltung des Internetauftritts.

Königsfeld. Für Diskussionen sorgte im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales der angedachte Neustart der gemeindeeigenen Internetseite.

Bürgermeister Fritz Link erinnerte daran, dass der neue Internetauftritt erst vor vier bis fünf Jahren an den Start ging. Inzwischen gebe es aber Rechtsentwicklungen hin zur Barrierefreiheit digitaler Auftritte. Ein weiterer Grund ist, dass sich Nutzer oft beschwert hatten, dass Inhalte auf der Seite nicht zu finden seien. "Wir müssen uns über die Navigationsstruktur Gedanken machen", so Link.

Anwesend war Steffen Hemberger, Geschäftsführer der "Hitcom GmbH", die die derzeitige Version der Gemeindeseite erstellt hatte. Er sprach von einer "rasanten" Veränderung der Internetnutzung. Es gebe kommunale Seiten, bei denen 70 Prozent der Zugriffe über das Smartphone liefen. Dem müsse man stärker gerecht werden.

Nötig für Barrierefreiheit sind unter anderem Videos in Gebärdensprache mit Erläuterungen zur Bedienung oder Texte mit sogenannter leichter Sprache, sprich möglichst einfachem Satzbau. Zudem muss die Seite so strukturiert sein, dass sie ein "Screenreader" vorlesen kann und somit sehbehinderte Menschen unterstützt. Auch PDFs müssen barrierefrei gestaltet sein. Laut EU ist dies bis September 2020 vorzunehmen.

Er habe die alte Seite von Anfang an als sperrig empfunden, so Hans Mack. Auch sollten Fotos "frischer" gestaltet werden. Einige Ausschussmitglieder bemängelten die derzeitige Suchfunktion. Hemberger stellte eine von seinem Unternehmen entwickelte Volltextsuche vor, die er als "Quantensprung" bezeichnete. Der Seitenbesucher wolle sehr schnell knackige Informationen, aber auch unterhalten werden. Link sprach von "stärkerer emotionaler Ansprache".

Ein Trend sei, dass es keine unterschiedlichen Seiten für Handy und Desktop gibt, sondern nur noch eine, die sich dynamisch an Größenverhältnisse anpasst, so Hemberger. Die Zukunft sei das sogenannte Hamburger Menü, wie man es oft am Handy finde. Es wirklich allen recht machen können, werde man aber nie.

Vereine könnten Zugangscode erhalten

Er stelle sich die Frage, ob man nicht gleich in die Vollen gehen sollte, so Mack angesichts der präsentierten Module, die alle mit Zusatzkosten verbunden sind. Die Frage sei, ob man bei Messeauftritten sparen könne. "Total überflüssig" nannte Jan-Jürgen Kachler den Stand auf dem Baden-Badener Flughafen, an dem Königsfelder Prospekte liegen. Man brauche nach wie vor Printmedien und die direkte Kundenansprache auf Messen, hielt Link dagegen. "Ich würde Printmedien nicht ganz außen vor lassen", so Danielle Dannert. Auch weil sie im Urlaub das Handy oft ausschalte. Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann verwies darauf, dass es immer noch Abonnenten gibt, die regelmäßig den Veranstaltungskalender bekommen. Dennoch soll nach dem Willen des Gremiums insbesondere der Veranstaltungskalender diskutiert werden.

Spannend finde sie das Thema Barrierefreiheit, so Birgit Helms. Ärgerlich sei, wenn etwas nicht mehr aktuell sei. Sie fragte nach der möglichen Einbeziehung von Vereinen und Ortsteilen. Hermann beschrieb die aufwendige Pflege der Homepage. Jeder Verein könne einen Zugangscode beantragen, so Link. Tatsache sei aber, dass nach dem ersten Eintrag normalerweise nichts mehr passiere. "Wir sind nicht Schriftführer der Vereine."

Hemberger stellte als Minimallösung die Umgestaltung der derzeitigen Homepage vor. Das würde mit 6000 bis 8000 Euro zu Buche schlagen. Wesentlich teurer wird eine komplette Neugestaltung. Diese Kosten liegen nach dem derzeitigen Angebot bei 31 690 Euro. Der Ausschuss stimmte dennoch für die teurere Variante, allerdings unter der Auflage, Einsparungen an anderer Stelle zu prüfen.