Die Gebühren im Reisemobilpark steigen. Grund sind Verbrauchssteigerungen bei der Stromabnahme. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Drei Varianten im Gespräch / Ausschuss stimmt für Teilnahme an "Drei-Welten-Card"

Zum Teil auf Kritik stieß im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales eine Erhöhung der Gebühren für den Reisemobilpark.

Königsfeld. Bürgermeister Fritz Link beschrieb im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales "eine erhebliche Verbrauchssteigerung bei der Stromabnahme".

Im Vergleich von 2017 zu 2018 stieg die Zahl der Reisemobile pro Tag um 23 Prozent, der Stromverbrauch um 80 Prozent, erzielte Einnahmen um 13 Prozent, sodass 2018 ein Verlust von 213 Euro entstand. 2019 stieg der Stromverbrauch nochmals um 95 Prozent, obwohl bis Anfang November weniger Reisemobile pro Tage anfielen als noch im Jahr 2018.

Münzzähler müssen für etwa 1000 Euro umgebaut werden

Laut Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann können Reisemobilisten derzeit für einen Euro acht Stunden bei 16 Ampere laden. Eine kostengünstige Möglichkeit zur Verkürzung der Abgabedauer gibt es nicht. Deshalb lautet ein Vorschlag, den Preis auf zwei Euro zu erhöhen, was den Umbau der Münzzähler für etwa 1000 Euro nötig macht. Der Betrag ließe sich durch die Mehreinnahmen in etwa 17 Monaten erwirtschaften.

Variante zwei wäre eine verbrauchsabhängige Stromabgabe. Das würde aber 4500 Euro Umbaukosten verursachen. Variante drei wäre die zeitabhängige Münzsteuerung mit vier, sechs oder acht Stunden, mit Umbaukosten von zweitausend Euro. Missbrauch bliebe ein Risiko, also dass jemand weniger zahlt und länger Strom zieht.

Der derzeitige Verlust von 20 000 Euro beim Stellplatz rechtfertige keine weitere Investition, so Link. Die Verwaltung plädiere für Variante eins.

Marielle Dannert nannte die verbrauchsabhängige Abgabe "sinnvoll". Die Investition stehe aber in keinem Verhältnis zum Erfolg, so Link.

Der Ausschuss stimmte für Variante eins. Deren Auswirkung soll für die nächsten zwei bis drei Jahre beobachtet werden.

Diskutiert wurde auch die Teilnahme des Platzes an der "Drei-Welten-Card", was laut Hermann eine "Bereicherung" wäre und einen "unheimlichen Marketingeffekt" hätte. Dann müsste der Stellplatzpreis pro Person und Nacht aber um 4,50 Euro auf 17 Euro steigen. Das gälte für alle Nutzer, egal ob sie die Karte nutzen oder nicht. "Ich denke, die Rechnung geht auf", so Birgit Helms.

Es sei aber ein schmaler Grat bezüglich der Kosten. Man wolle Gäste animieren, länger zu bleiben und die Karte zu nutzen, argumentierte Link. Reisende hielten sich nicht nur in Königsfeld auf, meinte Irina Forster.

Die Karte sei aber nur attraktiv für das, was man in einer Tagesfahrt erreiche, so Franziska Hornscheidt. Für Wanderer und Radfahrer lohne sie sich nicht. Heinz Kammerer fragte, ob der Preis von 17 Euro attraktiv sei. Hermann gab den Mehrwert zu bedenken. "Wir drehen euch nichts an, sondern ihr kriegt was", verdeutliche Hans Mack die Argumentation.

Sollte sich die Teilnahme nicht bewähren, könnte man frühestens nach zwei Jahren aussteigen, erklärte Hermann auf Nachfrage des Gremiums.

Der Ausschuss stimmte für die Teilnahme an der "Drei-Welten-Card".