Barock von bekannten und unbekannten Meistern bietet das Barock-Ensemble Kammersolisten Minsk. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Kammersolisten Minsk spielen Stücke von Barockgrößen im Kirchensaal

Königsfeld. Das Barock-Ensemble Kammersolisten Minsk trat im Rahmen der Samstagskonzerte im Kirchensaal in Königsfeld auf und bot dabei Musik von großen sowie weniger bekannten Komponisten.

Zu Letzteren gehörte der Schlesier Johann Gottlieb Janitsch. Beliebt waren seine Berliner Freitagsakademien. Seine dargebotene "Sonata da camera" für Flöte, zwei Violinen und Basso continuo E-Dur wurde zum Zeugnis für seinen galant-empfindsamen Stil, wobei im Kopfsatz das con sordino der Geigen auffiel.

Mit kräftigem Ton ihrer Traversflöte war Galina Matjukowa zu hören. Reizvoll gelangen Ornamentik, schnelle Läufe und Haltetöne sowie das im schwingenden Dreiertakt gehaltene Finale.

Carlo Farina eröffnete das Programm mit seinem affekt- und effektvollen "Capriccio Stravagante". Stationen des italienischen Geigers reichten von Dresden bis Wien. Er verlangte "glissando, col legno, tremolo, pizzicato oder sul ponticello". Gackern einer Henne, Hahnenschrei, Katzenmiauen oder Hundelaute sollten nachgeahmt werden.

Die Interpreten verwirklichen den aufgeregten Stil plastisch mit dauernd wechselnden Stimmungen und Tempi: rustikal, volkstümlich, tänzerisch, dissonant, aber auch höfisch, feierlich, elegant. Bewundernswert waren die "aufgehobenen spiccati" der beiden ausgezeichneten Violinisten Elena Maltsewa und Oleg Jatsyna, die in allen Vorträgen enorme Lebendigkeit einbrachten.

Ihren großen Auftritt hatte Alexandra Iwanowa (Viola) beim d-Moll-Konzert von Telemann. Voll Klangschönheit und technischer Brillanz gelang ihr die Gestaltung des Eingangs-Largos. Das Quintett vollzog eine virtuose Interpretation mit frisch musizierten, technisch präzisen Allegro, einem gefühlvollen Andante und ein mit Echowirkungen versehenes Schluss-Allegro.

Geistiger Vater, Leiter und Impulsgeber war Dmitri Subow, der con passione das Cembalo bediente und musikalischen Inhalt verbal vermittelte. Sein Basso-Continuo-Kollege Alexej Iwanjko (Violoncello) bot eine solide Basis.

Der ruhende Pol griff die emotionalen Anstöße der Mitspieler auch bei Werken von Purcell, de Boismortier, Vivaldi und Locatello vital auf.