Förster Matthias Breithaupt, zuständig für den Staatswald und die forstliche Ausbildungsstelle in Buchenberg, beantwortet die Fragen der Kinder. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Ferienprogramm: Bei einem Rundgang erzählt Matthias Breithaupt den Kindern allerhand Wissenswertes

Mit dem Förster auf Forschungsreise durch den Wald ging es für rund ein Dutzend Mädchen und Jungen am vergangenen Donnerstag.

Königsfeld. Nicht der Königsfelder Revierförster Peter Gapp leitete die Forschungsreise durch den Forst im Rahmen des Kinderferienprogramm. Stattdessen wurden die Kinder bereits um 9 Uhr morgens von Förster Matthias Breithaupt, ansonsten zuständig für den Staatswald und die forstliche Ausbildungsstelle in Buchenberg, sowie Ann-Kathrin Schmid von der Tourist-Info Königsfeld am "Waldforscherhaus Hahnenhütte" hinter dem Grillplatz an der Neuhausener Straße erwartet.

Obwohl der Tag etwas feucht begonnen hatte, waren – mit einer Ausnahme – alle Kinder gekommen. Einige stammen aus Königsfeld und sind durch den Waldkindergarten, der ebenfalls häufig im Waldforscherhaus tätig ist, schon von klein auf mit dem Forst verbunden. Andere kamen aus Mönchweiler . Auch etliche Touristen nutzten das Angebot und hatten ihre Kinder vorbei gebracht.

"Wisst ihr denn, was ein Förster so zu tun hat", wollte Breithaupt von den Kindern wissen. Das eine oder andere war den meisten schon klar. So ist der Förster für den Wald und das Leben im Wald zuständig sowie mit der Hege der vielen Tiere betraut.

"Manchmal muss ich auch ein Tier schießen", gab Breithaupt zu. Auch sei er zuständig für die wirtschaftliche Nutzung und Nutzbarkeit des Waldes. Er zeichne Holz an, das in den Wirtschaftskreislauf kommt. "Wir haben sogar ein ganzes Haus aus Holz", wusste daraufhin eines der Kinder zu berichten.

Nachdem die grundsätzlichen Aufgaben eines Försters geklärt waren, konnte die spannende Forschungsreise durch den Wald beginnen.

Rätselhafte Spuren

Breithaupt erzählte interessante Dinge zu den Tieren und Pflanzen, die im Wald leben. Er machte die neugierigen Kleinen auch auf Spuren verschiedener Tiere aufmerksam. Nicht alle waren auf Anhieb so deutlich zu erkennen wie die großen Ameisenhaufen rund um die Hahnenhütte oder das Mauseloch mitten auf dem Weg.

So standen die Kinder um einen abgestorbenen Baumstamm herum und rätselten, welche Spuren der Förster hier wohl meinen könnte: Es waren Spuren von Spechten, die nach Nahrung gesucht hatten. Für den erfahrenen Waldläufer war auch zu erkennen, wo verschiedene Spechtarten ihre Bruthöhlen in den Baum gebaut hatten. "Die werden später auch von anderen Vogelarten genutzt", wusste der Forstmann zu berichten.

Wohnstätte eines Dachses

Tiefer im Dickicht stieß die Gruppe dann auf die Wohnstätte eines Dachses – was Breithaupts Hund Jacky sehr interessant fand. Ganz offensichtlich wohnte Meister Grimbart noch hier, worauf auch frische Grabespuren hindeuteten. Der Forstmann machte die Kinder darauf aufmerksam, dass der Wohnsitz des Dachses zahlreiche Ein- und Ausgänge besitze. "Ein paar Meter weiter habe ich Teile eines Skeletts gefunden", berichtete Breithaupt weiter.

Tatsächlich fanden die Kinder etliche Teile eines skelettierten Tieres – sogar den Kopf, der aber weit entfernt vom Rest lag. Wie man am Schädel erkennen konnte, handelte es sich um die Überreste eines offensichtlich noch jungen Dachses. Die Jungs plädierten dafür, möglichst viele Knochen zur Hütte mitzunehmen.

Wie man erkennt, ob ein Fichtenzapfen eher von einem Eichhörnchen oder von einem Vogel zerlegt wurde, konnte Breithaupt den Kindern ebenfalls erläutern, denn ein Vogel nagt den Zapfen nicht so glatt an.

Etliche Bäume waren markiert. "Warum ist das so?", forderte der Waldhüter die Kinder heraus. Das sei Teil seiner Arbeit, er habe hier erntereife Bäume markiert, die in den nächsten Wochen geschlagen werden sollen.

Der Forstmann weihte die Kinder noch in viele Geheimnisse des Forstes ein, bevor es zurück zur Hütte ging.