Große Resonanz erfuhr die Eröffnung der Ausstellung "Zeljko Rusic – sichtbar – unsichtbar" im Kunstraum in Königsfeld. Das Foto zeigt den Künstler (rechts) mit Laudator Manfred Molicki, Vorsitzender des Vereins "Kunstkultur". Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kunst: Ausstellung "Zeljko Rusic, sichtbar – unsichtbar" eröffnet / Bis zum 6. November geöffnet

Viel Beachtung verdient eine Ausstellung im Königs- felder Kunstraum unter dem Titel "Zeljko Rusic, sichtbar – unsichtbar".

Königsfeld. Zur Vernissage begrüßte Manfred Molicki die Anwesenden und wies auf den Veranstalter "Kunstkultur" Königsfeld" hin. Mit dem vor zwei Jahren eingerichteten Kunstraum sollen neue künstlerische Einfälle zur Geltung kommen.

Gerade auch dieses Projekt sei von dem Verein kunstliebender Menschen gestaltet. Mit Flyern, Newslettern und gezielten Veranstaltungen, wie der Besuch Ewald Karl Schrades am 5. November, wobei der Karlsruher Galerist zum Thema Kunstgeschäft referieren wird, will die aktive Gruppierung auf sich aufmerksam machen. Gerne sind Mitglieder gesehen.

Skulpturen des Künstlers tragen keinen Titel

Molicki hielt keine übliche Laudatio, denn der Künstler Rusic hatte ihn gebeten "kein Wort über seine Kunst und seine Arbeit". Wichtig seien anschauen, beobachten und mit dem Künstler in Kontakt treten. Die Skulpturen tragen keinen Titel. Hinweise gäbe es in dem für fünf Euro erschwinglichen Katalog. Die Werke tragen keinen Titel. Es gibt keine Preisliste und ein Ausstellungsblatt verweist ausschließlich auf die verwendeten Hölzer.

Bewundernswert sei, wie Kunstwerke aus einem Stück mit der Kettensäge entstehen. Eine große Aura stecke dahinter und erstaunlich sei die Kraft, Ideen in Holz umzusetzen. "Er ist einer der Großen", betonte Molicki.

Der Vorsitzende der "Kunstkultur" enthüllte als kleines Dankeschön ein Ausstellungsplakat für den Atelier-Vorraum des Künstlers. Ferner dankte er dem Fotografen Dietrich Danksin für das gelungene Plakat, das auf Exposition und Ausstellungsraum weisen soll.

Der Mensch steht stets im Mittelpunkt

19 Werke in Linde, Ulme, Walnuss, Eiche, Esche, Ahorn, Kirsche oder Pappel ziehen durch geschickte Installation den Betrachter an. Man muss sich intensiv mit den einzelnen Objekten auseinandersetzen, um neben dem großen Rahmen auch kleinste Details ausfindig zu machen. Selbst bei abstrakten Darstellungen scheint immer eines durch: der Mensch.

Er ist in verschiedenen Positionen zu erkennen, thront als Atlas auf der Erdkugel, ist Pilger in einer Fantasielandschaft, ist in Gruppen vereint oder erscheint als Face-Relief oder als Kopf-Geflecht. Trotz der Beschränkung auf wenige Exponate, ist eine riesige Vielfalt zu entdecken. Nicht ohne Wirkung bleiben die Holzmaserungen, die Strukturen des Grundmaterials und die sparsamen Tönungen.

Jedem Betrachter ist die Interpretation überlassen, um Unsichtbares transparent werden zu lassen.

Bis zum 6. November ist die Ausstellung jeweils samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr oder auf Anfrage (Telefon 07725 3925 oder info@kunstkultur-koenigsfeld.de) zu sehen.