Das Haus Saarbrücker Weg 3 in Königsfeld soll abgerissen werden. Auf dem Areal sollen zwei Gebäude mit insgesamt mit insgesamt zwölf Wohneinheiten errichtet werden. Die geplante Gestaltung fällt aber aus dem gestalterischen Rahmen. Im Hintergrund (rechts) ist das Hotel-Gebäude Il David zu sehen. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Ausschuss lehnt Bauvoranfrage für Mehrfamilienhauses ab / Nachbarn befürchten Nachteile

Abgelehnt wurde im Ausschuss für Umwelt, Technik, Wirtschaft und Verkehr eine Bauvoranfrage für den Rückbau eines bestehenden Gebäudes und Neubau eines Mehrfamilienhauses mit bis zu zwölf Wohneinheiten im Saarbrücker Weg 3.

Königsfeld. Laut Ortsbaumeister Jürg Scheithauer soll das vorhandene zweigeschossiges Gebäude abgerissen werden. Das Verhältnis von Grundstücksfläche zu überbaubarer Grundstücksfläche von 0,4 sei für Wohngebiete sehr gering. Wichtig sei das Einfügen in die angrenzende Bebauung. Dabei handle es sich um typische Wohnbauten, die deutlich unter dem zulässigen Maß lägen.

Gestaltung fällt aus dem Bestand

Positiv hervorzuheben sei, dass kein zusammenhängender Baukörper, sondern zwei Gebäude geplant seien. Scheithauer beschrieb aber auch einige notwendige Befreiungen. Er zeigte einen Entwurf des Gebäudes, das eine moderne, kubische Bauweise habe. Die Gestaltung falle heraus aus dem gestalterischen Rahmen des Bestandes.

Scheithauer verlas auch mehrere Schreiben von Nachbarn, die sich deutlich gegen den Bau aussprachen.

Unter Berücksichtigung des großzügigen Baufensters seien die berechtigten Interessen der Nachbarn, so Bürgermeister Fritz Link.

Die Architektur sprenge den städtebaulich vorgegebenen Rahmen. Einen Trick nannte er, das dritte Vollgeschoss unter 75 Prozent der Fläche zu halten, so dass es nicht als Vollgeschoss gelte. Deshalb entstehe so ein massiver Baukörper.

Da Link als Anlieger befangen war, übernahm sein Stellvertreter Bernd Möller die Sitzungsleitung. Der Ortsteilausschuss Königsfeld erkenne an, dass der Eigentümer ein Baurecht habe und in seinem Sinne ausnutzen könne. Eigentlich handle es sich um einen ganz ansprechenden Baukörper. "Aber nicht an dieser Stelle." Mit seiner Massivität falle er völlig aus dem gestalterischen Rahmen. Möller kritisierte auch "massive Befreiungen". An drei Seiten des Gebäudes seien Terrassen außerhalb des Baufensters.

Ein ganz wichtiges Argument sei die Zumutbarkeit für die Nachbarschaft. Die Fassade wirke wie ein Industriegebäude und erschlage. Der Bevölkerung wolle man in dieser Form nicht zumuten. Deshalb habe der Ortsteilausschuss das Projekt nicht befürwortet. Tendenz sei, dass es sich um ein schönes Gebäude handle, es aber in den Dimensionen zurückgenommen und in der Höhe etwas reduziert werden sollte.

Grundsätzlich sei der Bau sehr abgelehnt worden, bestätigte Stefan Giesel. Der Ausschuss lehnte das Gebäude in der vorgestellten Form sowie die notwendigen Befreiungen ab.