Julian Schwaller ist der kaufmännische Direktor der Mediclin in Königsfeld und Donaueschingen. Foto: Mediclin Foto: Schwarzwälder Bote

Mediclin-Kliniken: Julian Schwaller fast ein Jahr kaufmännischer Direktor für Königsfeld und Donaueschingen

Seit knapp einem Jahr ist Julian Schwaller nun kaufmännischer Direktor der "Mediclin Albert Schweitzer und Baar Klinik" in Königsfeld sowie dem Klinikstandort in Donaueschingen. Zeit, Bilanz zu ziehen.

Königsfeld. Am 1. August 2019 übernahm Julian Schwaller die kaufmännische Direktion in der "Mediclin Albert Schweitzer und Baar Klinik" in Königsfeld und der "Mediclin Klinik am Vogelsang" in Donaueschingen. Ein Jahr später sagt der 32-Jährige: "Ich habe mich im Schwarzwald sehr gut eingelebt. Es gefällt mir hier. Zwei Häuser gleichzeitig zu leiten, war nicht neu für mich. Mich hat der Wechsel vom Akutbereich in die Reha gereizt. So banal es klingt: Der Reha-Bereich ist einfach weniger ›akut‹. In einer Akutklinik geht es oft sehr hektisch zu, da müssen schnelle Entscheidungen getroffen werden. Man entscheidet von Tag zu Tag. Jetzt habe ich den Luxus, auch einmal einen Monat im Voraus strategisch zu planen."

Bei seinem Antritt hatte Schwaller sich vorgenommen, Synergieeffekte zwischen den Kliniken zu stärken. "Natürlich kann man die beiden Kliniken mit ihren grundverschiedenen Schwerpunkten im medizinischen Bereich nicht vergleichen. Aber in der Verwaltung und Technik ist es uns oft gelungen, gute Ideen, die Mitarbeiter in dem einen Haus entwickelten, auf das andere Haus zu übertragen. Das funktionierte sehr direkt und erfolgreich", zieht er ein positives Resümee.

Eine große Herausforderung war die erste Welle der Corona-Krise. In der Reha-Klinik in Königsfeld wurden in Kooperation mit den umliegenden Krankenhäusern viele Covid-19-Patienten zur Entlastung der Akutstationen aufgenommen. "Für alle Kollegen war die Zeit von März bis Juni eine enorme Belastung", erinnert er sich.

Zur Unterstützung wurden auch Mitarbeiter aus anderen Häusern gebraucht. Von Vorteil war in dieser Situation die schnelle Abstimmung zwischen den beiden Häusern: Pflegekräfte der Klinik am Vogelsang konnten auch kurzfristig die Albert-Schweitzer-Klinik unterstützen.

"Ich bin sehr stolz wie wir diese Aufgabe bewältigt haben", so Schwaller. "Wenn uns das Gesundheitssystem im Fall einer weiteren Welle braucht, können wir das in kürzester Zeit reaktivieren und stehen parat."

Überhaupt setzt Schwaller auf Teamwork und Kommunikation. Auf die Frage, wie er als Vorgesetzter sei, wägt er ab: "Ich würde mich schon als nahbar bezeichnen. Zu mir darf jeder kommen. Ich hoffe, meine Mitarbeiter widersprechen mir jetzt nicht." Gegenseitiges Vertrauen ist ihm wichtig: "Ich möchte meinen Mitarbeitern so viel Freiraum und Verantwortung wie möglich geben. Am Anfang waren es einige nicht gewohnt, den kaufmännischen Direktor einfach mal auf dem Handy anzurufen. Aber das geht bei mir. Ich bin überzeugt, dass Mitarbeiter mit ihrer Verantwortung wachsen. Natürlich muss ich auch schauen, wie mein Gegenüber mit diesem Vertrauen umgeht."

Schwaller lebt in Freiburg, wo seine Frau als Ärztin in der Universitätsklinik arbeitet. "Das Pendeln fällt mir nicht schwer", sagt er. "Früher war ich jeden Tag eineinhalb Stunden auf der Autobahn unterwegs. Dagegen ist meine Strecke über die Schwarzwaldhochstraße fast schon Erholung. Nur das Handynetz könnte besser sein", lacht er.

Nach seinen Erfolgen gefragt, fällt ihm der gelungene Chefarztwechsel in Donaueschingen ein. Carmen Weller sei ein "Eigengewächs", die Zusammenarbeit funktioniere extrem gut. Schwaller: "Und in Königsfeld bin ich unglaublich stolz darauf, wie wir ohne größere Schäden durch Corona gekommen sind. Das war eine riesen Teamarbeit."

Überhaupt ist er voll des Lobes für seine Belegschaft: "Ich kann immer nur so gut arbeiten, wie die Mitarbeiter es erlauben. Deswegen ist es mir auch ganz wichtig, mich bei allen in beiden Häusern zu bedanken. Wir haben viele langjährige Mitarbeiter mit einer sehr hohen Loyalität. Die sind wirklich interessiert an ›ihrer‹ Klinik. Wenn sie Fragen zur Zukunft stellen, spüre ich, dass echtes Interesse daran herrscht, wie sich ihr Haus entwickelt. Man merkt, dass sie über den Tellerrand hinausblicken."