Verlässliche Grundschulen gibt es in Königsfeld (Foto), Burgberg und Neuhausen. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder Bote

Grundschule: Ausschuss diskutiert Neukalkulation des Entgelts / Unterschiedliche Gebührenstrukturen Grund

Für Diskussionen sorgte im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales die Neukalkulation des Entgelts für die Verlässliche Grundschule. Teilweise müssen Eltern nun erheblich mehr als zuvor bezahlen.

Königsfeld. Das Angebot umfasst die Betreuung von Grundschülern während und nach dem Unterricht. Ursprünglich wollte die Gemeinde das nur an einem Standort bieten, so Bürgermeister Fritz Link.

Die Schulen in Burgberg, Königsfeld und Neuhausen entwickelten aber verschiedene Modelle. Das führte zu unterschiedlicher Kostenstruktur. Deshalb sei die Gemeinde gezwungen, ein neues System einzuführen.

Laut Hauptamtsleiter Steffen Krebs nehmen in Burgberg derzeit 39 Schüler 15 Wochenstunden in Anspruch, bei einem jährlichen Entgelt für Eltern von 88 Euro. Für das Schuljahr 2017/18 gibt es einen Landeszuschuss von 8358,50 Euro.

In Königsfeld werden neun Wochenstunden angeboten, besucht von 36 Kindern. Die Schule erhält keinen Landeszuschuss, da es das Angebot erst seit 2015/16 gibt, Zuschüsse aber nur gewährt werden, wenn es die verlässliche Grundschule schon vor 2014/15 gab. Die Eltern zahlen trotzdem nichts, da die Kosten aus dem Schulbegleiterprogramm finanziert werden.

Mit 600 Euro ist der von Eltern zu tragende Jahresbetrag in Neuhausen derzeit am teuersten. Dort werden 13,75 Wochenstunden angeboten, 23 Kinder nehmen diese wahr. Die Schule erhält einen Landeszuschuss von 6297,50 Euro, was an der geringeren Gruppenstärke liegt.

Ein weiterer Punkt ist, dass Kinder der Neuhausener Verlässlichen Grundschule die nur dort angebotene Ferienbetreuung ohne weitere Kosten nutzen können, für andere Kinder kostet sie 250 Euro. Da beide Angebote nichts miteinander zu tun haben, möchte die Gemeinde die Bezahlung dafür entkoppeln.

Die Verwaltung schlug vor, für die verlässliche Grundschule einen Gesamtpool für alle Grundschulen zu bilden. Dabei würden die Zuschüsse Burgbergs und Neuhausens zusammengeführt. Dazu gab es zwei Varianten. In der ersten betrügen die jährlichen Gebühren für Eltern in Burgberg 190 Euro, in Königsfeld 115 Euro und in Neuhausen 175 Euro.

Bei der zweiten Variante würde die Gemeinde den theoretisch der Grundschule Königsfeld zustehenden Landezuschuss von 4122 Euro übernehmen und in den Pool einzahlen. Damit ergäbe sich in Burgberg ein jährlicher Elternanteil von 140 Euro, in Königsfeld 85 Euro und in Neuhausen 125 Euro. Die Nutzung der Ferienbetreuung würde generell mit 190 Euro jährlich berechnet. Laut Krebs beruhen diese Zahlen auf der derzeit bekannten Nutzerzahl. Eine Elternumfrage soll den Bedarf klären, so dass sich Änderungen bei den Entgelten ergeben können.

Link sprach von einer Gleichbehandlung durch das neue Verfahren. Davon könne man aber nicht sprechen, so Ortsvorsteher Frank Schwarzwälder. Er wies darauf hin, dass in Burgberg die Betreuung nicht durch eine ausgebildete Fachkraft, sondern durch eine Mutter erfolgt. Deswegen plädierte er für maximal 120 Euro Jahresbeitrag in Burgberg. Immerhin verteuere sich der Betrag nach dem Vorschlag der Verwaltung fast um das Doppelte. Auf der anderen Seite bekäme Neuhausen eine starke Reduzierung.

Link widersprach der Auffassung, dass es sich in Burgberg nicht um eine qualifizierte Person handle. Sie sei sehr engagiert und zuverlässig. Schwarzwälder bestätigte das. "Sie macht das gut, keine Frage."

Auf der anderen Seite gebe es Mitarbeiter die tariflich bezahlt würden, so Link. Auch gehe es beim Angebot um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unter der Annahme, dass beide Eltern arbeiten. Deshalb seien die Jahresbeiträge sehr preisgünstig.

"Wir sind uns einig, dass es keine Alternative zur Gleichbehandlung gibt", so Gunter Schwarz. Jeder Schnitt sei schmerzhaft. Sollte die Betreuungskraft in Burgberg irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen, müsse eine qualifizierte Nachfolgerin gesucht werden, forderte Schwarzwälder.

Der Ausschuss entschied sich für jährliche Elternbeiträge zur Verlässlichen Grundschule von 140 Euro in Burgberg, 85 Euro in Königsfeld und 125 Euro in Neuhausen sowie einen Betrag von 190 Euro für die Ferienbetreuung.