Abgesenkte Bordsteine können älteren Menschen dabei helfen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder Bote

Seniorenbeirat: Positionspapier beleuchtet die mit dem demografischen Wandel einhergehenden Probleme

Der demografische Wandel ist längst keine Neuigkeit mehr. Die Menschen werden immer älter – und auch die Kommunen müssen sich darauf einstellen. Was dabei zu beachten ist, war jüngst Thema im Seniorenbeirat.

Königsfeld. Wie Bürgermeister Fritz Link im Seniorenbeirat berichtete, beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe der kommunalen Spitzenverbände und des Städtetages mit einem Positionspapier zum Thema "Leben im Alter und Seniorenarbeit in Klein- und Mittelstädten".

Steuerung, Koordination, Vernetzung und interkommunale Zusammenarbeit seien gerade für kleine und mittlere Städte eine Herausforderung, so Link. Gefordert werde deshalb eine gesetzlich geregelte Planungs- und Steuerungsverantwortung. Bisher sei alles freiwillig, die Rechtslage verpflichte Stadt- und Landkreise nicht zu einer umfassenden Altenhilfeplanung.

Notwendig sei auch die Finanzierung der Aufgaben. Königsfeld werde wohl den Stellenanteil des Integrationsbeauftragten für "Bürger Aktiv" erweitern müssen. Dies nur aus Gemeindemitteln zu finanzieren, sei schwierig. Auch müsse man stärker mit Landkreis und angrenzenden Kommunen zusammenarbeiten.

Niederschwelliges Angebot in allen Kreisen

In Sachen Beratung von Pflegenden seien Pflegestützpunkte angesprochen. Die seien in allen Landkreisen als niederschwelliges Angebot aufgebaut worden. Ziel sei, landesweit dafür rund 200 Vollzeitkräfte zur Verfügung zu stellen.

Pflegekonferenzen für alle am Ort relevanten Akteure sollten auf Landkreisebene eingerichtet werden. Das Engagement Ehrenamtlicher werde nicht mehr ausreichen, wenn sich die Zahlen weiter so entwickelten.

Ein weiteres Thema sei das bedarfsgerechte Wohnen im Alter mit Anleitungen für behinderten- und pflegegerechte Wohnungen.

Für die Beteiligung älterer Menschen gelte es, Strukturen zu schaffen. Als Beispiel nannte Link den Seniorenbeirat. Zu überlegen sei, ob man Vertreter von Altenheimen oder Pflegediensten als Sachkundige einbinden sollte.

Ein großer Punkt des Papiers sei "inklusive Quartiersentwicklung", also Barrierefreiheit. Dazu zählten die Zugänglichkeit zu Einzelhandelsgeschäften oder die Absenkung von Bordsteinen und anderes.

Eine strukturelle Förderung von Personalressourcen durch das Land sei dabei unabdingbar, das könne man nicht nebenbei erledigen, so Link. Ziel der vorgeschlagenen Maßnahmen ist, dass dadurch Klein- und Mittelstädte sowie der Landkreis einen verbesserten Beitrag für ein Leben ihrer Bürger im Alter leisten.