Um Wege des Stressabbaus geht es im Elterncafé beim Vortrag von Isabel Siebeneicher. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Elterncafé: Isabel Siebeneicher gibt gestressten Eltern Tipps im Umgang mit Kindern / Treffen jeden Mittwoch

Um "gestresste Eltern – gestresste Kinder" ging es in einem Vortrag beim Elterncafé im Jugendkeller des Rathauses. Referentin Isabel Siebeneicher beschäftigt sich damit, seit sie selbst ein Burn-out erlitten hat.

Königsfeld. Zu Beginn fragte Referentin Isabel Siebeneicher die Anwesenden nach eigenen Strategien. Genannt wurden Durchatmen, Singen oder kurze, knappe Ansagen an das Kind. Atmen oder Zahlen herunterzählen seien tatsächlich die einfachsten Techniken, um sich aus stressigen Situationen herauszuziehen, so Siebeneicher, die verschiedene Varianten vorstellte.

Klare und einfache Anweisungen sind leichter verständlich

Kinder seien oft ein Spiegel der Erwachsenen, auch in Schulklassen. Sie riet deshalb, bei Stress innezuhalten und eigene Gefühle zu prüfen, den Kindern zu danken, wenn sie Erwachsenen deren eigene Gefühle verdeutlichten. Dankbarkeit sei eine ganz starke, positive Emotion.

Siebeneicher riet auch zur Vermeidung des Wortes "nicht" und Anweisungen stattdessen klar und einfach zu formulieren. Die Sprache werde dadurch positiver und achtsamer. Achtsamkeit, im Augenblick zu sein, sich auf das zu konzentrieren, was man gerade tue, sei Meditation, wodurch man automatisch ruhiger werde.

Eine weitere Methode war, sich die Hände auf die Wangen zu legen oder sich zu umarmen, und zu versichern, dass man das schaffe. "Sobald es euch besser geht, geht es euren Kindern besser", meinte sie.

Siebeneicher sprach auch Feldenkrais-Übungen wie Beckenklopfen an, das im Liegen ausgeführt wird. Das stärke die Selbstwahrnehmung, da im Bereich der Hüfte die meisten Muskeln seien und dort viele Emotionen gespeichert würden. Helfen könne auch mehrmaliges tiefes Einatmen, verbunden mit der Vorstellung, in sich Licht entstehen zu lassen.

Resonanz auf die regelmäßigen Veranstaltungen ist gut

Sie riet, sich gedanklich auf Situationen vorzubereiten. Wenn man das regelmäßig mache, entstehe ein Automatismus, im realen Fall müsse man dann nicht mehr über eigene Reaktionen nachdenken.

"Euer Glück ist unabhängig von anderen. Ich habe in mir alles, um glücklich zu sein", so die Referentin weiter. Man könne ab und an in negative Emotionen abrutschen, aber trotzdem wissen, dass man immer die Fähigkeit habe, glücklich zu sein. Als Vorbild nehmen solle man sich kleine Kinder, die mit unglaublich viel Selbstvertrauen auf die Welt kämen.

Das Elterncafé findet jeden Mittwoch von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr im Jugendkeller des Rathauses statt, in den Ferien aber meist nicht, so die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Patricia Preuss, die die Veranstaltungen organisiert.

Die Resonanz sei recht gut, oft seien acht bis neun Mütter oder Väter da. Bisher wurden Themen wie Ernährung, Erste Hilfe am Kind, Aromatherapie und einiges andere besprochen. Dabei geht Preuss auf Wünsche der Eltern ein.

Die Treffen sind offen für jeden, eine Anmeldung oder auch Anwesenheit gleich zu Beginn ist nicht nötig. Finanziert wird es über das Landesprogramm "Stärke", Träger ist die Pro-Kids-Stiftung. Die Vorträge sind meist kostenlos.