Hans-Beat Motel klärt Interessierte über das Thema Carsharing auf. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Umwelt: Für Klimaschutz auf die Straße

Königsfeld. Für den Klimaschutz auf die Straße – bundesweit protestierten am Freitag erneut zahlreiche Aktivisten für eine rasche Umsetzung durch die Politik. So auch in Königsfeld, wo sich trotz Starkwind und Dauerregen rund 80 Menschen auf dem Rathausplatz einfanden.

An verschiedenen Info-Ständen konnten sich die Besucher über Themen wie Carsharing, Foodsharing, Mitfahrbank, Recycling und eine effizientere Strom- und Wassernutzung nicht nur informieren, sondern auch in Listen eintragen – aus diesen sollen danach Arbeitsgruppen hervorgehen, die sich um produktive Lösungen vor Ort bemühen.

Das Königsfelder Konzept kommt gut an: "Ich finde es toll, dass es was zum Mitmachen ist", befindet eine Frau, die sich soeben in die Liste für die Recycling-Arbeitsgruppe eingetragen hat. Zu protestieren sei schön und gut – doch Selbstbeteiligung natürlich viel besser. "So fühlt man sich nicht so ohnmächtig", findet sie.

Auch die Gemeinde ist mit einem Stand vertreten. Klaus Braun, kommunaler Klimaschutzbeauftragter der Stadt, betont, dass die Gemeinde bereits sehr klimafreundlich sei. So hätte man in Königsfeld einen Pro-Kopf-CO 2-Ausstoß von 5,29 Tonnen – der Landesschnitt liege bei acht Tonnen. Auch hätte die Stadt jüngst den European Energy Award bekommen. Doch natürlich, so Braun, gebe es noch Luft nach oben in Sachen Klimaschutzmaßnahmen.

Informationen zum Carsharing am Stand

Ein Aufreger ist der öffentliche Nahverkehr. "Viel zu teuer", befindet Hans-Beat Motel, der sich am Carsharing-Stand engagiert. So koste die Fahrt nach St. Georgen hin und zurück stolze sieben Euro. Der Grund: Es werden zwei Tarifzonen befahren. Darüber regen sich auch die auf, die sich bei Motel in die Liste eintragen. Hier sind sich alle einig: Das muss billiger werden. Am Stand von Reinhard Sapel werden weitere Ideen gesammelt, die zum Klimaschutz beitragen können. Ein "Repair-Café", in dem alte Elektrogeräte repariert werden, und ein Unverpackt-Laden sind nur zwei der Vorschläge. "Sehr zufrieden" zeigt sich einer der Initiatoren, Andreas Dogor, am Ende der Aktion und ist überzeugt: "Bei schönerem Wetter hätten wir das Doppelte an Teilnehmern rausholen können."