Sie freuen sich über den Innovationspreis (von links): Wolfgang Schaible, Thomas Fiehn, Reiner Ketterer und Martin Westhauser. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Zinzendorfschulen erhalten Sonderpreis für das in Passivhausbauweise erstellte Haus Katharina von Gersdorf

Königsfeld. Vor drei Jahren ist das Haus Katharina von Gersdorf als jüngstes Schulhaus der Zinzendorfschulen eröffnet worden und noch immer sorgt es für Furore: Am Donnerstag wurde es mit dem Innovationspreis der Sparkasse Schwarzwald-Baar ausgezeichnet.

"Es ist bis ins kleinste Detail ausgetüftelt", sagte Markus Hoch, Professor an der HFU Furtwangen University und Jury-Mitglied des Innovationspreises in seiner Laudatio über eines der ersten Schulhäuser in Passivbauweise mit erweiterten Tools. Während ein herkömmliches Schulhaus je nach Alter jährlich im Durchschnitt zwischen elf und 19 Liter Heizöl pro Quadratmeter brauche, komme das Haus Katharina von Gersdorf mit 1,5 Litern pro Quadratmeter bei optimalen Heiztemperaturen im Sommer wie im Winter aus.

"Noch dazu liegen die Kosten weit unter denen, die sonst für Schulen veranschlagt werden", lobte Hoch die Arbeit der preisgekrönten Projektgruppe, die mit den Zinzendorfschulen als Auftraggeber, dem Architekturbüro Reiner Ketterer, der Firma Fiehn Gebäudeautomation und dem Planungsbüro Westhäuser bestand. Üblicherweise müsse man für Schulgebäude mit Ausgaben zwischen 1900 und 2700 Euro pro Quadratmeter Nutzfläche rechnen, beim Haus Katharina von Gersdorf waren es nur 1523 Euro.

Auch die künstlerische Innengestaltung, für welche die Schüler gesorgt hatten, fand Beachtung. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro solle, so der Wunsch der Jury, daher auch für Schülerprojekte verwendet werden.

"Wir sind sehr erfreut über den Preis", sagte der Kaufmännische Leiter der Zinzendorfschulen, Wolfgang Schaible. "Besonders stolz sind wir darauf, dass die guten Energiewerte des Passivhauses bereits im ersten Jahr erreicht werden konnten." Eine Monitoring-Gruppe kontrolliert, analysiert und optimiert regelmäßig die technischen Daten des Hauses.

Schulleiter Johannes Treude betonte, dass es die Zinzendorfschulen als ihre Verpflichtung ansehen, in Sachen Ökologie eine Vorreiterrolle zu übernehmen. "Als christliche Schule ist uns die Bewahrung der Schöpfung ein großes Anliegen." Auch er hob die Leistung der Schüler hervor, die dazu beigetragen hätten, dass das Haus nicht nur in ökologischer, sondern auch in künstlerischer Hinsicht eine Besonderheit sei. Sicher sei auch die enge Eingebundenheit der Schüler ein Grund dafür, dass sie besonders sorgsam mit ihrem bunten Schulhaus umgingen. "Es ist in den drei Jahren noch zu keiner Beschädigung am Schulhaus gekommen", freute sich Schaible.