Die Rotwald-Deifel erobern das Rathaus und nehmen den Schlüssel trotz Widerstands in Besitz. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder-Bote

Narren haben zu tun, bis der Bürgermeister aus dem Rathaus bugsiert ist

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Mit einer recht kleinen Gruppe traten die Rotwald-Deifel dieses Jahr zum Rathaussturm an. Vermutlich dauerte es deshalb eine Weile, bis sie das Stadtoberhaupt samt Belegschaft vor die Tür bugsiert hatten. "Meine Angestellten werden es mir danken, denn ich weise Dich in deine Schranken" reimte Hans Behr, stellvertretender Vorsitzender der Deifel. Das ganze Jahr müssten sie arbeiten, während Fritz Link auf Partys lächle. "Jedem so, wie er’s verdient", lautete der Kommentar des Bürgermeisters. "Bei der Dominanz bekommt man Falten und graue Stellen in den Haaren, selbst Deine Frau musste es schon erfahren", reimte Behr weiter, der "sechs Tage Ruhe vor Big Chefe" versprach.

Er wüsste nicht, warum er die Macht im Rathaus verlieren sollte, "denn die Gemeindepolitik doch nur vorwärts rollte" entgegnete Link. Für laute Buhrufe sorgte: "Wir haben vorgesorgt für Euch alle, auch wenn’s noch nicht gereicht hat für ne Halle".

Nur widerwillig trennte er sich vom Rathausschlüssel. "Fünf Tage bis Dienstag kannst Du es beweisen, Deine Herrschaft. Ich geh’ derweil auf Reisen", kündigte Link an, bevor er die Narren zum kleinen Umtrunk einlud.