Die Ruine Waldau kann wieder Schauplatz des Burgspektakels werden. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder-Bote

Land übernimmt zwei Drittel der Kosten für Sicherheitskonzept / Fertigstellung im Mai geplant

Von Stephan Hübner

Königsfeld. Das Burgspektakel ist offenbar gerettet. Die Baumaßnahmen für das geforderte Sicherheitskonzept werden die Gemeinde sogar weniger kosten als befürchtet.

Bürgermeister Fritz Link sprach im Gemeinderat von einer deutlichen Vorwärtsentwicklung. Er dankte Staatssekretär Ingo Rust, Burgspektaktelverein und Bevölkerung für die Unterstützung. Mehr als 3000 Unterschriften wurden gesammelt.

"Nach zähem Ringen" machte das Land mit der Übernahme von zwei Dritteln der Baukosten, etwa 100 000 Euro, "ein mehr als großzügiges Angebot". Dies beinhaltet die Erneuerung der Zugangstreppe, dauerhafte Umwehrungen, die Sanierung der Turmtreppe und Mauerkronensicherungen. Auf die Kommune entfallen nur noch knapp 45 000 Euro.

Die Abstimmung mit allen Fachbehörden fand statt. Allerdings wird bei Grabarbeiten wohl ein Archäologe anwesend sein. Link hoffte, dass es dadurch keine Verzögerungen gibt.

Architekt Reiner Ketterer erläuterte die Baumaßnahmen. Die Eingangstreppe muss komplett erneuert, die Feuerwehrzufahrt befestigt werden. Mehrere Absturzgeländer oder Handläufe sind nötig. Der neue zweite Fluchtweg wird durch zwei Türen gesichert, die nur bei Veranstaltungen offen sind. Die Burg wird sich durch die Baumaßnahmen sehr verändern, aber ohne den zweiten Fluchtweg wäre keine Genehmigung möglich gewesen, so Link.

Eine Baumfällung ist durch die Maßnahmen nicht nötig, wie Ketterer auf Nachfrage von Jens Hagen erklärte. Allerdings muss laut Link jährlich eine Baum- und Mauerkronenschau stattfinden.

"Attraktiv finde ich das nicht", so Thomas Fiehn zu den Plänen. Er merkte an, dass es bei anderen Burgen solche Maßnahmen nicht gebe. Allerdings sind laut Link derzeit flächendeckend in Baden-Württemberg Untersuchungen im Gange. Bei bespielten Anlagen gelten ihm zufolge inzwischen strengere Auflagen. Wobei die Forderung nach Hinweisen auf Gehörschutz oder darauf, die Burg nicht mit Stöckelschuhen zu betreten, bei den Ratsmitgliedern für Amüsement sorgten. Link sprach von der gesellschaftlichen Entwicklung einer Vollkaskomentalität.

Hans Mack brachte eine dauerhafte Beleuchtung ins Gespräch, auch für andere Veranstaltungen. Laut Link würde das Land eine stärkere Nutzung aber nicht zulassen. Selbst Trauungen der Gemeinde seien auf der Burg bisher nicht genehmigt.

Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann erläuterte den Nutzungsüberlassungsvertrag. Thomas Fiehn wollte wissen, ob das Risiko bestehe, dass das Land in ein paar Jahren vielleicht die Zusage verweigere. Laut Link gibt es aber die Zusage zur Genehmigung, solange behördliche Auflagen erfüllt sind. Allerdings wisse man nicht, was künftig noch an Sicherheitskonzepten käme. Der Gemeinderat nahm den vorgelegten Vertrag an und beschloss die Ausschreibung der Maßnahmen. Die Vergabe soll bereits Ende April erfolgen, die Fertigstellung ist für Ende Mai geplant, rechtzeitig vor dem Burgspektakel beziehungsweise den Proben.