So konnte Herr Schwaderlapp, wie der Landwirt seinen Gast nannte, in diesem Jahr die Bernauer Aromawochen genießen. Güllefahren war angesagt. Auch in der Vergangenheit schwelgten die beiden. So gab es den ersten Krippenplatz für Kleinkinder im Schweinestall. Dies hat beim Gast zu einem besonderen Verhältnis zu den Tieren geführt – vielleicht auch zu der Tatsache, dass er jetzt Vegetarier ist. Landwirt König erklärte, das Kühe im Prinzip auch Vegetarier sind. Sie fressen ja Gras. So könne man ja gleich Gras fressen. Zu dieser Aussage gab es passend ein Lied mit dem bezugsreichen Titel "Gras fressen für eine bessere Welt".
Auch profitiere Herr Schwadderlapp in seinem Zimmer von der Stallwärme, denn der Stall liege direkt darunter. Er galt als ein nicht einfacher Gast, und es war nicht immer einfach, ihn zu beschäftigen. Hier hatte es insbesondere die Herdäpfelernte in sich. Dabei war er ganz und gar nicht zu gebrauchen. Die sich daraus entwickelnde Diskussion rief wahre Lachsalven hervor.
Landwirt König versteht sich als Rücklieferer. Wenn er Gülle ausfährt, sei er in seinem Element. Da sind kleinere "Unfälle", wenn er beispielsweise unterwegs schon etwas verliert, für ihn nicht schlimm. Als dies in einem Neubaugebiet passierte, konterte er die Beschwerde mit den Worten "Hetsch woandersch nabaut". Topaktuell kommentierten die beiden das Ergebnis des SC Freiburg in München mit den Worten, dass es wohl am Trinken der Milch des Sponsors gelegen hat. Durchaus nachdenklich war die Passage, dass immer mehr Landschaftsfläche großen Möbelhäusern oder Industriegebieten weichen müsse. Als Ausgleichsfläche brachten sie unter anderem acht Verkehrskreisel zur Sprache. Hierzu passte ihr Lied "Ich hon a mal an Acker ghet".
Paketbote kämpft gegen Futterengpässe
Im zweiten Teil hatte ein Paketbote Kasimir, gespielt von Wolfgang Winterhalter, seinen Auftritt. Landwirt König spannte diesen auch für persönliche Zwecke ein. So galt es, den Futterengpass seines Nachbarn zu beheben. Kurzerhand wurden drei Ballen Heu in seinen Bus geladen. Als Belohnung gab es Springerle. Doch hier hatte Kasimir wohl etwas falsch verstanden. Er benutze die Pflastersteine, wie er sie nannte, für seine Terrasse. Er sah sie auch als Schwarzwälder Terrakotta.
Die Worte Fichters zu Beginn der Veranstaltung trafen zu. Das Programm war durchaus geeignet, um für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen.
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