Die Band "Fritz and the Gang" eröffnet den Neujahrsempfang musikalisch. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Empfang: Fritz Link betont den hohen Stellenwert der Demokratie / Ausblick auf kommunale Projekte

Über bundes- und weltpolitische Probleme sprach Bürgermeister Fritz Link beim Neujahrsempfang der Gemeinde. Im Rahmen dessen hielt er die Bürger auch dazu an, bei den Wahlen 2019 von ihrem Recht zur Stimmabgabe Gebrauch zu machen.

Königsfeld. "Zukunft braucht Herkunft" lautete ein Leitsatz von Bürgermeister Fritz Link beim Neujahrsempfang. Musikalisch eröffnete "Fritz and the Gang", eine Band der Jugendmusikschule, den Empfang.

Demokratie war einer der Schwerpunkte der darauffolgenden Rede des Bürgermeisters. Die Verwirklichung persönlicher und politischer Ziele bedürfe stetiger Anstrengung und Vertrauen in die Zukunft. Link erinnerte an Flüchtlinge, Brexit, Handelskonflikte oder den "Marathon an Wahlgängen" in diesem Jahr, mit der "Gefahr des weiteren Erstarkens europaskeptischer, populistischer und extrem rechter Parteien". Deutschland sei wirtschaftlich, sozial und kulturell stark, verflochten in komplexe Krisen wie die Zerreißprobe um die Stabilität des Euros.

Deutschlands Leistungsfähigkeit sei nicht vom Himmel gefallen sondern Folge hundertjähriger Demokratiegeschichte. 2019 blicke man auf den hundertsten Jahrestag der ersten demokratischen Verfassung des Landes, 70 Jahre Grundgesetz und 30 Jahre Deutsche Einheit zurück.

Umwelt steht 2019 im Kurort im Fokus

Die Weimarer Republik sei ein Wendepunkt der Geschichte, ihre Verfassung wirke im Grundgesetz nach. Gemeinden seien Heim- und Werkstatt der Demokratie. Hier könnten Menschen Vertrauen ins Prinzip der Mitwirkung gewinnen, Bereitschaft zu Zusammenarbeit und Konsens erfahren. In der Weimarer Republik habe es nicht zu früh zu viele Extremisten, sondern zu lange zu wenige Demokraten gegeben.

Link erinnerte an den Slogan "Wir sind das Volk" bei der Wiedervereinigung Deutschlands und warnte vor Rechtsradikalen, die diesen für sich in Anspruch nehmen. Niemand hindere Bürger, in Wahlperioden ihre Stimme zu erheben oder sich direkt zu beteiligen.

In Gemeinden als Werkstatt der Demokratie müsse man Kooperation im Sinne des Gemeinwohls praktizieren. Kontroversen seien kein lästiges Übel, sondern nötige Voraussetzung zum Gelingen von Demokratie. Das setze voraus, dass Bürger vom passiven und aktiven Wahlrecht Gebrauch machten. Steigerungsfähig sei etwa in Königsfeld die Beteiligung an der Jugendbeiratswahl. Mit dem Vitalparcours oder dem offenem Jugendtreff habe man bewiesen, dass Vorschläge der Jugend nicht in Schubladen verschwinden.

Der Kommunikation der Zukunft dient der seit 2017 laufende Ausbau des Glasfasernetzes, bei dem die Gemeinde bisher mehr als eine Million Euro investierte und 2019 weitere 550 000 Euro einsetzt. Link bedauerte "in der Tonalität grenzwertige Schärfe" der Diskussion zum Mobilfunkmast zwischen Erdmannsweiler und Neuhausen.

Voll im Zeitplan liege die Wiederherstellung des Zinzendorfplatzes. Die Einweihung sei für Oktober 2019 geplant. Auch werde ein Marketing- und Kommunikationskonzept inklusive digitaler Komponenten erarbeitet.

Link erinnerte an 70 Jahre staatlich anerkannter Kurort. Königsfeld zähle zu den ältesten Heilklimatischen Kurorten Deutschlands und habe 2018 erneut eine herausragende Luftqualität bestätigt bekommen.

Für die Zukunft sei man gut aufgestellt. Es brauche aber weitere qualifizierte Hotelbetten, so Link mit Verweis auf die Investorensuche für das Hotel-Resort im Gewann "Kinderweide".

Im Fokus stehe 2019 mit der Neuauflage des Umweltförderprogramms auch das ökologische Profil des Orts. Dazu kämen eine neue Stromtankstelle in der Waldstraße und eine geplante am Zinzendorfplatz. Dem Gewässerschutz diene die Teilnahme am Naturschutzgroßprojekt Baar.

Als weitere Projekte nannte Link den Bau eines neuen Pflegeheims und der Tennisanlage, die Sanierung der Grundschule Königsfeld oder die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen. Vieles werde angepackt – mit innovativem Geist und Vertrauen in die demokratische Kultur. Bleibe man beweglich und offen für Neues, brauche man Veränderung nicht zu fürchten, sondern könne sie als gemeinsame Aufgabe annehmen.