Pfarrer Christoph Huss steht am Altar im Kirchensaal: Er stellt das virtuelle Projekt vor. Foto: Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Virtueller Einblick in Gotteshäuser / Aufnahmen zeigen Details und Umgebung am Zinzendorfplatz

Ob ein Blick in das Foyer, ein Eindruck der Ausstellung oder ein Bild der eindrucksvollen Orgel auf der Empore: Ein Projekt der evangelischen Landeskirche in Baden nimmt Interessierte mit auf eine Entdeckungsreise durch den Königsfelder Kirchensaal.

Königsfeld. Zu einer solchen virtuellen Rundreise durch ihre Gotteshäuser laden derzeit 25 Gemeinden der evangelischen Landeskirche in Baden ein. Eine von ihnen ist die evangelische Gesamtgemeinde Königsfeld. Pfarrer Christoph Huss stellte bei einer Führung vor Ort das digitale Projekt vor.

Mit dem Schild "offene Kirche" fordern schon viele Gemeinden zum Eintritt und zum Verweilen in ihren Gotteshäuser auf. Das digitale Besuchsangebot ermöglicht nicht nur eine Besichtigung von Überallher. Es passt in die Tourismuslandschaft und die aktuelle Corona-Situation.

Smartphone reicht, um digitales Angebot zu nutzen

Ein Smartphone reicht, um sich dieses faszinierende digitale Angebot bei einem Gang durch das Herrnhuter Kirchengebäude, von einer Bank auf dem Zinzendorfplatz oder aus dem gemütlichen Sessel von zu Hause aus zugänglich zu machen.

Dabei wird die Kirche von außen betreten, und in einem 360-Grad-Blick werden viele Details und auch die Umgebung des Kirchensaales, wie es bei den Herrnhutern heißt, detailliert vorgeführt. Zudem gibt es auf der Website der Kirchengemeinde eine Menge interessanter Informationen über den Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine, Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, die besondere Gestaltung des Kirchensaales, seine Baugeschichte, die Orgel, das Wirken von Albert Schweitzer in Königsfeld, über Gästearbeit, Online-Gottesdienste und wie die Mitglieder der evangelischen Brüdergemeine und die Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde seit 1952 vertraglich unter einem Dach als evangelische Gesamtgemeinde Königsfeld ihren Glauben leben.

Glockenvideos und Orgelklänge sorgen für akustisches Erlebnis

Der Audioguide läuft auf Deutsch, Englisch und in einfacher Sprache. Neben architektonischen Entdeckungen machen Glockenvideos und Orgelklänge die Kirche auch akustisch erlebbar. Mit dem von der Kommune eingerichteten WLAN kann man sich per App dabei von einer Station zur anderen leiten lassen.

Inzwischen lassen sich evangelische Kirchen in Baden von Wertheim über Königsfeld und die evangelische Johanneskirche in Villingen bis Überlingen-Stockach digital besuchen und erleben. "Unsere Grundidee war, Kirchen virtuell vom heimischen Sofa aus zugängig zu machen", sagt Ulli Naefken, der Multimediaredakteur der badischen Landeskirche. Zwei 360-Grad-Fotografen haben die Kirchen in Panorama-Aufnahmen festgehalten

Auch die Kommune Königsfeld spielt bei diesem 360-Grad-Erlebnis mit. Der Zinzendorfplatz, der Platz vor dem Kirchengebäude, und die Zinzendorfschulen werden ausführlich dargestellt und beschrieben. Darüber hinaus bietet die neue App "Königsfeld" weitere Informationen.

Bereits 2019 habe man sich an der Ausschreibung der Landeskirche beteiligt und einen Zuschlag für das Projekt erhalten, erzählt Pfarrer Huss. Seit 2020 wurde in Königsfeld an diesem Konzept gearbeitet. Der digitale Zugang, der 360-Grad-Blick in den Kirchensaal und in die evangelische Gesamtgemeinde Königsfeld, findet sich seit Anfang April unter www.evik.de auf der Website der Kirchengemeinde. Jetzt hoffe man, mit diesem neuen Angebot auch neue Nutzerkreise zu erreichen.

Im Internet unter www.evik.de stellt die evangelische Gesamtgemeinde Königsfeld das neue 360-Grad-Projekt auf ihrer Homepage vor. Außerdem sind die Zugänge zu den Übertragungen der Gottesdienste im Kirchensaal zu finden. Das Pfarrbüro am Zinzendorfplatz 1 ist auch unter Telefon 07725/ 9 38 20 zu erreichen. Der "Dachreiter", der Gemeindebrief der Gesamtgemeinde Königsfeld, informiert ausführlich über die Veranstaltungsangebote und das Leben in der Gemeinde.