Über eine mögliche Bebauung am Doniswald diskutiert der Ortsteilausschuss.Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Zu hoch / Mehrfamilienhaus sprengt den Rahmen / Sorge um Doniswald / Ortsteilausschuss stellt Voranfrage zurück

Königsfeld. Klar gegen eine Bauvoranfrage für ein Mehrfamilienhaus im Bodelschwinghweg stimmte der Ortsteilausschuss. Auch eine weitergehende Bebauung des gesamten Areals sah das Gremium kritisch, da davon der Doniswald betroffen wäre.

Dimensionierung passt nicht zu Begebenheiten

Laut Ortsbaumeister Jürg Scheithauer handelt es sich um eine vom Grundstück des Hauses Westend abgetrennte Fläche mit nur 18 auf 9,44 Meter. Damit seien Probleme mit der Abstandsfläche und dem Einhalten der Grundflächenzahl von 0,4 zu erwarten. Auch gehe es um ein mindestens dreigeschossiges Gebäude, vermutlich sogar mit einem weiteren Vollgeschoss im Dach. Das sprenge den Rahmen der umgebenden Bebauung mit zwei- bis dreigeschossiger Bebauung und sei auf dem kleinen Grundstück sehr kritisch zu sehen. Das Gebäude sei in Volumen und Höhe nicht passend.

Scheithauer wies darauf hin, dass für eine Bebauung sowieso erst Baurecht geschaffen werden müsste. Das Haus liege zudem außerhalb der überbaubaren Fläche. Scheithauer empfahl, das Vorhaben zurückzustellen.

Man könne das Grundstück abstrakt als Baulücke sehen, so Bürgermeister Fritz Link. Allerdings grenze im Norden der Doniswald an. Hier sei gegebenenfalls für Abstandsflächen zu sorgen, was durch einen Sukzessionswald möglich wäre. Das sei ohnehin nötig, falls eine bauliche Entwicklung westlich des Weges stattfinde. Dazu gebe es einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats für den gesamten Bereich, das sei aber für die Zukunft gedacht, sollte es zu einem Bebauungsplan kommen. Der jetzige Vorschlag sprenge den Rahmen des Grundstücks.

Stefan Giesel zeigte sich "erschrocken" über die Größe des geplanten Gebäudes. Kein Hinterlieger komme da auch nur annähernd heran. Zudem komme ein Eingriff in den Wald einem Kahlschlag gleich. Er stimme dieser "isolierten Variante" nicht zu.

Jan-Jürgen Kachler erachtete eine maximal eingeschossige Bebauung als möglich. Die jetzige Planung sei absolut übertrieben. Vom Doniswald würde aber gegebenenfalls nicht viel übrig bleiben.

Thomas Fiehn warnte, dass man bei einer westlichen Bebauung des Bodelschwinghweges die "Schutzbäume" gegen Westwind entfernen müsse. "Dann legt sich beim nächsten Sturm der ganze Doniswald."

Marielle Lupfer mahnte, sich an der bisherigen Bebauung zu orientieren. Den Wald solle man keinesfalls zurückschneiden. Link erinnerte daran, dass bezüglich Wald eine Haftungsverzichterklärung möglich ist, wie es sie bei den bisherigen Hinterliegern gibt. Die betreffe aber nicht Personenschäden. Planungsziel sei ohnehin, die Fläche zum Wald von Bebauung freizuhalten. Wenn, dann brauche es einen städtebaulichen Gesamtentwurf.

Nicht alle Bürger fühlen sich gestört

Beate Meier, die in dem Bereich wohnt, erinnerte daran, dass der Doniswald regelmäßig durchforstet werde, und dass sie die hohen Bäume, ebenso wie das Gebäude in dieser Größe nicht stören würde.

Matthias Weisser warnte aber vor einem "entscheidenden Eingriff" in den Doniswald. Er sei dagegen, dort Wald für eine weitere Bebauung zu opfern. Der Ortsteilausschuss stellte die Bauvoranfrage zurück.