Klaus Schüller und Ágnes Suszter geben am Freitag, 21. April, ein Konzert. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Leihgabe aus dem Nachlass von Albert Schweitzer steht im Mittelpunkt

Königsfeld. Der Historische Verein Königsfeld lädt am Freitag, 21. April, zu einem Abendkonzert der besonderen Art ein. Klaus Schüller, vielen Königsfeldern als Organist bekannt, spielt auf Albert Schweitzers "Tropenklavier". Er wird begleitet von der ungarischen Flötistin Ágnes Suszter. Beginn ist um 19 Uhr im Albert-Schweitzer-Haus in Königsfeld.

Das Tropenklavier wurde 1912 in Paris von der Firma Erard konstruiert und gebaut. Sie war damals in der Lage, das Klavier mit Orgelpedalen auszustatten, sodass sakrale Musik für Organisten auch im eigenen Wohnzimmer möglich wurde. 1926 bekam Albert Schweitzer dieses Tropenklavier von der Firma Erard geschenkt. Es diente ihm lange Jahre zur Übung und Vorbereitung auf seine internationalen Orgelkonzerte, mit denen er wesentliche Finanzmittel für sein Urwaldhospital Lambaréné einspielte.

Bereits 1912 hatte die Pariser Bachgesellschaft Albert Schweitzer ein entsprechendes Tropenklavier geschenkt, auf dem er in Lambaréné spielte. Da das Instrument für den Einsatz in Afrika gedacht war, konnte eine herkömmliche Verleimung mit Heißleim nicht verwendet werden, da sich dieser bei den tropischen Temperaturen gelöst hätte. Hierfür wurde daher ein spezieller, tropenfester Leim eingesetzt.

Das Tropenklavier in Königsfeld stammt aus dem Nachlass von Albert Schweitzer und wurde dem Albert-Schweitzer-Haus von seiner Enkeltochter Christiane Engel als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Die Generalüberholung erfolgte 2016 in einer Manufaktur in Straßburg. Die Instandsetzung der Basspedale und mechanische Klavierbauarbeiten wurden durch das Klavierhaus Hermann in Trossingen ausgeführt.

Instrument ist eine Verquickung aus Klavier und Orgel

Das Tropenklavier ist eine eigentümliche Verquickung aus Klavier und Orgel. Es besitzt ein volles Orgelpedal über zwei Oktaven, erzeugt die Töne aber wie ein Klavier durch Anschlag auf die Saiten. Klaus Schüller wird zu Beginn des Konzertes das Klavier und seine Technik vorstellen.

Die beiden Musiker spielen an diesem Abend Werke von Johann Sebastian Bach, Alfredo Casella, Wolfgang Amadeus Mozart, Charles-Marie Widor und Dimitri Schostakowitsch.

Weitere Informationen: Der Eintritt kostet 15 Euro, ehrenamtliche Mitarbeiter, Schüler und Studenten zahlen zehn Euro. Karten sind im Vorverkauf bei der Tourist-Info erhältlich.