Um die Ganztagesbetreuung an der Grundschule im Kernort dreht sich eine Diskussion im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales. Foto: Hübner Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Mehrkosten und Schülertransport debattiert

Königsfeld. Leicht reduzierte Unterrichtszeiten für die Ganztagesschule im Kernort beschloss der Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales. Die Änderung könnte für die Gemeinde Mehrkosten bringen.

Zwei Varianten stehen für den Ausschuss zur Auswahl

Laut Hauptamtsleiter Steffen Krebs bietet die Ganztagesschule derzeit mehr an als vom Gesetz her erlaubt ist. Das Zeitmodell Baden-Württembergs sieht drei Tage mit jeweils acht Stunden vor. Derzeit angeboten werden in Königsfeld aber jeweils neun Stunden, von 7.45 Uhr bis 16.30 Uhr. Das Angebot muss nun reduziert werden, wofür es zwei Varianten gibt.

Variante eins sieht den Unterrichtsbeginn um 8.30 Uhr vor, ohne Änderungen im Ablauf der Ganztagesbetreuung. Allerdings würden dann alle Kinder zur selben Zeit betreut werden, was mit mehr Personal und dementsprechend höheren Kosten verbunden wäre.

Variante zwei würde das Unterrichtsende auf 15.45 Uhr vorverlegen. Weiterhin würde je ein Unterrichtsnachmittag für die Klassen zwei, drei und vier bestehen. Bedarf an erheblich mehr Personal wäre nicht nötig.

Laut Krebs benötigen viele Eltern die erste Stunde, da sie schon um acht Uhr an der Arbeitsstelle sein müssen. Deshalb tendierte die Verwaltung zu Variante zwei. Kinder müssten dann aber eine Stunde auf den Bus warten, da die Linie 43 Richtung Buchenberg erst gegen 17 Uhr fährt. "Rege Verhandlungen" mit dem Landratsamt und dem Busunternehmen Rapp ergaben, dass deren Vorverlegung wohl nicht möglich ist, weil es sich um Linienverkehr handelt.

So bleibt nur, eine zusätzliche Schulbuslinie um 16 Uhr einzuführen. Dafür aufkommen müsste eigentlich das Landratsamt, das nach bisherigem Kenntnisstand aber wohl nur zwei Nachmittage bezahlt. Die Kosten für den dritten Nachmittag blieben deshalb an der Gemeinde hängen, was laut Krebs jährlich etwa 3500 bis 4000 Euro kosten dürfte. Bisher liege dazu aber kein verbindliches Angebot vor.

Laut Bürgermeister Fritz Link stimmten Gesamtlehrerkonferenz, Elternbeirat und Schulkonferenz für Variante zwei. Das Gesetz gebe die Variante mit drei Nachmittagen vor und Schülerverkehr sei normalerweise Aufgabe des Landkreises. Zudem lägen die Kosten für mehr Personal am Vormittag "deutlich höher" als für die neu zu schaffende Buslinie.

Buslinie und deren Organisation sorgt für Diskusionsstoff

Danielle Dannert fragte nach Möglichkeiten, die Kosten mit den Eltern zu teilen. Laut Link ist Schülerbeförderung aber eine "Grundleistung".

"Ich denke, das müssen wir zahlen", meinte Hans Mack. Das sei eine Frage der Verhandlung mit dem Landratsamt, so Krebs. Heinz Kammerer fragte, wie stark die 17-Uhr-Linie genutzt wird. An der "hängt viel dran", so Krebs. Die Verwaltung will laut Link deren Frequentierung aber nochmals prüfen. Die Möglichkeit, die Linie zeitlich "in der Mitte zu platzieren", sehe das Landratsamt derzeit nicht.

Verkürzung der Schulzeiten am Nachmittag

Die Stunde müsse gekürzt werden, so Krebs auf Nachfrage von Dannert. Anfangs habe man sie durch das Jugendbegleiterprogramm darstellen können, so Link. Das sei aber nicht auf Dauer möglich.

Der Ausschuss stimmte für die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante zwei, mit der Verkürzung der Unterrichtszeit am Nachmittag und einer maximalen Kostenbelastung der Gemeinde mit etwa 4000 Euro jährlich.