Vereine: Konzert im Kunstraum mit Agnes Suszter
Königsfeld. Enorme Qualität wurde bei einem Konzert im Kunstraum mit Agnes Suszter (Querflöte) und Eszter Karasszon (Violoncello) geboten. Das Ambiente der Josef-Bücheler-Ausstellung, das ausgewogene Programm, ein aufmerksames Publikum und die gute Akustik boten einen stimmigen Rahmen.
Der Vorsitzende Manfred Molicki von Kunstkultur wies bei seiner Begrüßung auf den privaten Status des Vereins und den Vorzug hin, die Gage der Künstlerinnen durch einen Obolus zu bestimmen.
Bis auf kleine Intonatiosschwankungen wurde hohe Güte durch die beiden ungarischen Künstlerinnen geboten. Interessant war das Konzept mit Werken des "Meeres" Johann Sebastian Bach, des Vertreters der Mannheimer Schule Franz Danzi und des "Vaters der brasilianischen Musik" Heitor Villa-Lobos. Technische Reife und musikalische Ausdruckskraft waren bei den Solostücken abzulesen. Die Cellistin hatte Teile Bachs C-Dur-Suite ausgewählt. Der mit viel Vibrato gestaltete Ton war intensiv. Die Bogeneinteilung und der Strich waren bestens durchdacht, Arpeggien gelangen genauso wie gekonnte Lagenwechsel, Triller oder kernige Doppelgriffe. Vornehme Festlichkeit verströmte das Prélude, dynamisch fein abgestimmt war die von großem ruhigen Atem geprägte Sarabande und temperamentvoll, mit momentanem Csárdás-Anklang wurde die effektvolle Gigue geboten. Die Spannung war derart, dass man gerne die komplette Suite gehört hätte.
Begeisterung löste auch die von Agnes Suszter interpretierte Bach-Partita a-Moll aus. Das BWV 1013 ist in punkto Atemtechnik eine Herausforderung, die durch die Flötistin herausragend gemeistert wurde. Der kunstvolle Vortrag, kultivierter, durchdringender Ton, technische Beherrschung und musikalische Aura kamen bestens herüber. Bewundert werden konnte die Sechzehntelbewegung und die deutliche Phrasierung in Allemande und Courante und kantabel erklang die Sarabande, bei der das Publikum gebannt schien. Für Abrundung sorgte eine folkloristisch anmutende, tänzerisch-schwungvolle "Bourrée anglaise".
Herzerfrischend wurden die Duette Opus 64 (Nummern 1 bis 3) von Franz Danzi musiziert, wobei zumeist heitere Stimmung in klassisch-romantischer Form aufkeimte. Eine Besonderheit stellte die Bearbeitung Claudio Ferrarinis dar. Bachs Klavierwerk der "Zweistimmigen Inventionen" waren Bagatellen, zu denen der Komponist eine aufrichtige Anleitung gab.
Ausnahmecharakter hatte "Assobio a Játo" (Villa-Lobos), eine spontane Geräuschkulisse mit differenzierten Impressionen, die beide Musikerinnen als "Pfiff mit Strahl" auf den Weg sandten.