Ein Konflikt zwischen Jäger und Hundebesitzer war ein Thema in der Ortschaftsratssitzung.Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Geplante Maßnahmen vorgestellt / Breitbandausbau vor Ort wohl erst 2023 oder 2024

Königsfeld-Weiler (hü). Wegen der angespannten Haushaltslage werden im nächsten Jahr in Weiler nur 305 000 Euro investiert, wie Bürgermeister Fritz Link im Ortschaftsrat berichtete. Weitere Themen waren Breitband, überhöhte Geschwindigkeit oder Konflikte zwischen Jägern und Hundebesitzern.

Ortsvorsteher Heinz Kammerer erinnerte an Investitionen in 2020, darunter der Ersatz einer Falt- durch eine Gipskartonwand im Kindergarten, Sanierungen in Hardtstraße und Langer Gasse oder neue Eingangstore am Friedhof. In dessen nordwestlichem Bereich sollen im Rahmen eines Friedhofskonzepts Baumgräber entstehen, nordöstlich Urnengräber. Weitere Posten waren unter anderem zehn neue Tische für die Gemeindehalle oder eine Uferbefestigung am Reutenbach.

Link gab zu Beginn einen Überblick über die allgemeine Finanzsituation. Corona werde die Haushaltslage der nächsten Jahre massiv beeinflussen, schon für 2021 habe man alle Haushaltsstellen bis auf Unverzichtbares um 50 Prozent gekürzt. Nicht ausgeschlossen sei künftig Kreditaufnahmen für Investitionen.

Uwe Gönner fragte nach dem Zeitplan für Breitbandausbau. Laut Link werden im Rahmen einer Gesamtplanung zunächst weiße Flecken berücksichtigt, 2021 sind das Glasbachtal Ost und der erste Bauabschnitt im Kernort dran. Weiler komme wohl 2023 oder 2024 dran, sei vom Kostenvolumen aber wegen der großen zu überbrückenden Distanz ein Kraftakt.

Größter Posten im Haushalt ist mit 210 000 Euro der Kindergartenzuschuss, zuzüglich kleiner Wartungsarbeiten. 34 150 Euro beträgt der Zuschuss zur Gemeindehalle, 37 000 Euro kostet ein Mannschaftstransportwagen für die Abteilungswehr, 1500 Euro sind für Ausrüstung eingeplant. 7000 Euro kosten Pflasterarbeiten am Tiefbrunnen, 10 000 Euro ein Wasserrechtsvertrag mit Hydro-Gutachten, da die entsprechende Genehmigung ablief. Der Brunnen ist laut Link mit Arsen belastet. Das sei zwar unkritisch, werde aber im Gutachten nochmals untersucht.

700 Euro sind für den Unterhalt der Außenanlagen am Rathaus eingeplant, 3700 Euro für die Einrichtung einer 30er-Zone im Gebiet Schützen-/Aigenstraße. Link bejahte die Frage von Berthold Hils, ob Daten des gemeindeeigenen Geschwindigkeitsmessers ausgewertet werden. Das sei Grundlage für die Beantragung offizieller Kontrollen. Uwe Gönner plädierte für Messungen ohne Anzeige, um aussagekräftigere Ergebnisse zu bekommen. Er nannte die Lage in der Flötzlinger Straße "dramatisch", was andere Ratsmitglieder bestätigten. Für eine Blitzeranlage ausschlaggebend sei das Verkehrsaufkommen, gab Link zu bedenken. Insgesamt fließen im nächsten Jahr 305 000 Euro nach Weiler. Der Rat stimmte der Liste zu.

Umfangreiche Streichliste

Der Bürgermeister ging auf die umfangreiche Streichliste ein. Aufgeschoben sei nicht aufgehoben, aber man solle sich bei Anträgen auf das Nötigste beschränken, da die Verwaltung jeden Posten mit einer Kostenschätzung unterlegen müsse und so von August bis Oktober mit dem Haushalt beschäftigt sei.

Kammerer berichtete, dass die Kriegsgräbersammlung erstmals per eingeworfenem Brief samt Überweisungsträger stattfand. Uwe Gönner sah als großen Vorteil, dass man damit jeden Haushalt erreicht und die Briefe zu jeder Zeit verteilen kann. Martin Burgbacher befürchtete, dass weniger gespendet wird.

Kammerer berichtete zuletzt von einem Hundebesitzer, der sich aufgrund eines entsprechenden Vorfalls wünschte, das Bürger künftig über Jagdzeiten informiert werden. Darauf gibt es laut Link aber keinen Anspruch, und das sei auch nicht möglich, da es keine festen Zeitvorgaben gebe. Er mahnte gegenseitige Rücksichtnahme an. Eine Anleinpflicht bestehe außerorts nicht, sofern der Hund auf Zuruf zurückkomme.