Der Andrang im Kö23 war sehr groß am vergangenen Samstag: Herzhaft Schlemmen, musikalische Unterhaltung, gemütliches Beisammensein und das alles auch noch für einen guten Zweck. In diesen Zeichen stand Horbs erste „Maultaschen-Challenge“.
Kö-Gastronom Bernd Rausch trat gegen die Mühlener Metzger Roland Heyn, Henry Herrman und dessen rechte Hand Jürgen Heyn an. Dies ließen sich zahlreiche Einwohner von Horb und aus den umliegenden Orten nicht entgehen und füllten das Lokal bis auf den letzten Platz.
Hintergrund des Wettkampfes waren spaßhafte Frotzeleien zwischen den Dreien. Rausch erklärt: „Ich helfe Henry und Roland immer bei der Kirbe im Herbst. Seit Jahren frotzeln die, dass sie die besseren Maultaschen machen als ich. Da habe ich mir gedacht, dann machen wir daraus doch eine Maultaschen-Challenge.“
Um 18 Uhr fiel der Startschuss für das Verkosten der Maultaschen, wobei sich früh ein Kopf-an-Kopf-Rennen herauskristallisierte. „Es wird am Ende auch Unentschieden ausgehen. Das stelle ich jedes Mal fest, wenn ich an den Tischen die Rückmeldungen bekomme“, so Rausch. Als wahrer Gewinner soll ohnehin die Lebenshilfe Freudenstadt sowie Lebenshilfe Horb-Sulz aus dem amüsanten Wettkampf hervorgehen. So geht nämlich der komplette Umsatz aus dem Verkauf der „Herrgottsbscheißerle“ an die beiden Lebenshilfen.
400 Maultaschen
Die Kosten für die Herstellung der jeweils 400 Maultaschen wurden von den Wettkämpfern selbst getragen. 170 Portionen gingen über die Theke; die restlichen Maultaschen wurden im Sechserpack vakuumverschweißt verkauft und die fünf letzten Portionen versteigert.
„Es ist eigentlich egal, wie die Challenge ausgeht“, so Rausch und verdeutlicht ferner: „Die Lebenshilfe ist nachher der Gewinner und die Menschen, die heute hier einen schönen Abend haben.“ Dazu trug auch Alleinunterhalter Alex Vees seinen Anteil bei und wählte ebenso seine Garderobe entsprechend dem Motto des Abends. So zierte das Shirt des Musikers mehrfach die Aufschrift „Maultaschen“, und auch musikalisch huldigte Vees zusammen mit Rausch der schwäbischen Spezialität.
Der Maultaschen-Song
Wie Vees eingangs dem Publikum erklärte, habe die Band Smokie den Song „Living Next Door to Alice“ geklaut, der im Original auf Schwäbisch geschrieben sei. So sangen letztlich die beiden Protagonisten auf der Bühne mithilfe des Publikums lautstark zum Refrain „Mauldasch! I mog halt mei Mauldasch!“, worin sich alle Anwesenden amüsiert einig waren.
Uneins waren sich hingegen die Wettkämpfer bei der Frage, was eine gute Maultasche nun ausmacht. „Das, was reinkommt. Ist aber ein Geheimnis“, witzelten die Mühlener Metzger zunächst. „Bei uns sind es vor allem die frischen Kräuter, die reinkommen“, verrieten die Metzger letztlich. Für Rausch spielen auch der Herstellungsprozess und die innere Einstellung eine wichtige Rolle.
Von der richtigen Würze
„Was eine gute Maultasche ausmacht, kann man letzten Endes eigentlich gar nicht genau sagen. Für manche ist es das Brät oder die Gewürze. Wichtig ist, dass sie mit Liebe und Herzblut gemacht werden“, konstatiert Rausch und verdeutlicht abschließend: „Was aber alles für eine richtig gute Maultasche dazu gehört, weiß keiner so genau. Noch nicht einmal die Menschen in Maulbronn.“