Die beliebten TV-Gesichter Martina und Moritz in jener Küche, in der sie 34 Jahre lang für die Fernseh-Zuschauer gekocht haben. Doch auch nach dem Ende der Sendung wollen sie weiterhin aktiv bleiben. Foto: Vögele

34 Jahre lang waren sie regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen, haben Freunde guten Essens mit dem Zubereiten leckerer Menüs beglückt: Martina und Moritz aus Hopfau. Nach dem Ende ihrer WDR-Sendung geben sie Tipps fürs Weihnachtsfest.

Sulz-Hopfau - "Die schöpferische Freude am Kochen vermitteln, die Kreativität anregen und den Zuschauern zeigen, dass die Freude an der guten Tafel das Lob der Natur singt" – das war stets die Intention der Fernsehköche Martina und Moritz, die seit Januar 1988 ihre Fans auf dem Fernseh-Bildschirm begeisterten. Nach 414 Folgen mit rund 2500 Rezepten ist nun Schluss – die letzte Folge, in der das kochbegeisterte Ehepaar ein schmackhaftes Weihnachtsmenü zubereitet hat, wurde am 18. Dezember im WDR ausgestrahlt.

Doch das Interesse an Martina Meuth (73) und Bernd "Moritz" Neuner-Duttenhofer (78) ist ungebrochen – ein besonderer Fokus liegt derzeit auf dem Weihnachtsmenü, nach dem im Internet immer wieder gesucht wird – und auch eine Version für Vegetarier und Veganer bietet.

Sizilianische Pasta mit Fenchel

Zur Vorspeise gibt es sizilianische Pasta mit Fenchel und gehackten Pistazien. Für Vegetarier ist das Gericht mit Ricotta-Käse angereichert und für die "Klassiker", wie die beiden die "Allesesser" bezeichnen, zusätzlich mit eingelegten Sardinen garniert. Dazu wird ein sizilianischer Weißwein gereicht. "Das ist eben das Schöne an der italienischen Küche: Da kann man in sich geschlossene Gerichte zubereiten und durch Zufügen einer einzigen weiteren Zutat den Charakter deutlich verändern", schwärmt Neuner-Duttenhofer.

Das Hauptgericht ist ein rotes und gelbes Bete-Ragout mit Orangenduft. Dazu gibt es Gnocchi. Würfel vom Seiden-Tofu werden in einer Mischung aus Erdnuss- und Sesamöl gebraten – das ist für die Veganer gedacht, die Vegetarier bekommen die Version mit pochierten Eiern. Für sie werden die Gnocchi zuvor noch in einem Sud aus Sahne und geriebenem Parmesan geschwenkt. Für die Fleischesser servieren die Fernsehköche zudem saftige Entenkeulen.

Zum Nachtisch werden aromatische Marzipan-Bratäpfel gereicht – für die Veganer natürlich ohne Schlagrahm.

Mit den Liebsten etwas Schönes kochen

Martina Meuth hat noch weitere Tipps für ein gelungenes Weihnachtsfest parat: Man sollte sich an den Tisch setzen und "sich dem Genuss hingeben", rät das bekannte TV-Gesicht. "Das ist doch das Einzige, was uns noch bleibt in diesen schwierigen Zeiten. Wenn man zusammen ist mit seinen Liebsten und was Schönes für sie gekocht hat – oder vielleicht sogar mit ihnen zusammen kocht und das dann genießt. Das ist doch das Allerschönste."

Wie geht es ihr und ihrem Mann nach dem Aus der Sendung? "Es ist natürlich ein bisschen widersprüchlich für uns, weil wir einerseits die letzte neue Folge gedreht haben, von der Redaktion aber gehört haben, dass sie weiterhin unsere Sendung senden werden – aber nur Wiederholungen", erklärt Meuth.

Derzeit würde sie mit Nachrichten von Fans ihrer Kochsendung überschüttet. Sie bekomme "unglaublich viel Rückmeldung", sagt Meuth. "Ich bin die ganze Zeit damit beschäftigt, Nachrichten zu beantworten, weil die Leute natürlich ganz unglücklich sind."

Glücklich und froh seien sie und ihr Mann über die viele Anerkennung. "Es ist ganz rührend, wie viel Lob wir jetzt erfahren, wie viel Zuspruch wir bekommen und wie sehr uns auch die Leute trösten."

Die Fans sind traurig

Die Leute seien traurig, dass sie in Zukunft auf die beiden verzichten müssten. Doch das werde gar nicht der Fall sein, verspricht Meuth. "Wir werden weiterhin unsere Bücher machen, unseren Youtube-Kanal mit kleinen Videos bestücken, und vielleicht sogar noch andere Aktivitäten angehen – wir sind da noch mitten in der Planung", berichtet die TV-Köchin.

"Es gibt natürlich auch welche, die sagen: Die sind ja jetzt auch schon ganz schön alt, die wollen sich auf ihren Ruhesitz zurückziehen", erzählt Meuth. Doch das wolle man "mitnichten" – sondern auch im Ruhestand weiterhin aktiv bleiben. "Wir fühlen uns gar nicht alt", erklärt sie und betont: "Wir fühlen uns eigentlich immer noch mittendrin und mit dem Rentnerdasein wollen wir uns noch längst nicht anfreunden."

Inspiration vom Markt

Haben die beiden Hopfauer Gourmets denn auch schon Pläne für ein schmackhaftes Silvester-Menü? Aktuell wisse sie noch nicht, was es an Silvester geben wird, sagt Meuth. "Ich muss abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, was ich am Tag vorher auf dem Markt sehe – davon lasse ich mich dann meistens inspirieren." Sicher sei jedoch, dass es ein Menü mit mehreren Gängen sein wird, "denn ich finde es immer schöner, viele Kleinigkeiten zu essen als einen großen Teller voll", erklärt die beliebte TV-Köchin.

Auch sicher sei: "Da wird es viel Gemüse geben, sicherlich einen Fisch und bestimmt auch etwas vom Beet."