Wasserscheu gibt es auch bei Hunden. Darunter litten die Besucher des Hundeschwimmtages im Kneippbad am Samstag allerdings nicht. Foto: Heinig

Nein, typisches Freibadwetter herrschte am Samstag wahrlich nicht. Hunde lassen sich von kühlem Sprühregen aber offensichtlich nicht davon abhalten, auch an so einem Tag ins Wasser zu springen.

Villingen-Schwenningen - Im Kneippbad waren die Tore für sie an diesem Tag auf jeden Fall geöffnet. Und das wurde genutzt.

Tannheim macht es vor

Eine Idee macht Schule. Wie in den vergangenen Jahren schon im Tannheimer Freibad geschehen, so war am Samstag erstmals und nach Anregung des leitenden Schwimmmeister Jerome Jover auch im Kneippbad "Hundeschwimmen" angesagt.

Was ansonsten und nicht einmal an den "Hundstagen" des Sommers undenkbar wäre, nutzten am Samstag überraschend viele Hundebesitzer mit ihren Lieblingen und freuten sich an der Begeisterung, die das Angebot bei den Vierbeinern hervorrief. Sky, Wip, Amy, Buddy, Hazel und wie sie alle hießen, stürzten sich zum Teil laut bellend oder fröhlich fiepend in die Fluten, jagten von Herrchen oder Frauchen geworfenen Bällen hinterher oder freundschaftlich im Rudel über die Liegewiese.

Lieber mit Boden unter den Füßen

Obwohl nicht nur das Schwimmerbecken, sondern auch das tiefe Bassin zur Verfügung stand, bevorzugten die meisten Wauwaus dann aber doch den Boden unter den Füßen, zumal man hier den Fluten bequem über eine Treppe entsteigen konnte.

Genauso viel Spaß wie die Vierbeiner hatten auch die Zweibeiner beim Anblick so viel Glücks. Aus dem gesamten Schwarzwald-Baar-Kreis waren sie angereist. "Wir sind jetzt schon im dritten Freibad", berichtete eine Hundefreundin aus Eschbronn. Die haarigen Besucher zeigten nicht nur Ausdauer, die meisten planschten gut eine Stunde, sie erwiesen sich bei zwölf Grad Luft- und nur noch 16 Grad Wassertemperatur auch kältetechnisch als resistent.

Seit Schließung des Kneippbades nach dem vergangenen Wochenende sei freilich nicht mehr geheizt worden, erklärte der Schwimmmeister. Er selbst besitze zwar keinen Hund, freue sich aber stets über seinen "Urlaubshund", den er ab und zu betreue. So entstand die Idee.

Herzlich willkommen vom Eingang an

Zur Begrüßung hatte der Tierfreund im Eingangsbereich sogar Trinknäpfe aufgestellt. Seinen Plan, auch Trockenfutter anzubieten, habe er aber aufgegeben, gab er zu, nachdem ihm gesagt wurde, dass das alle Tiere zwar gerne fressen, aber nicht alle vertragen. Dem besonderen Erlebnis tat das aber keinen Abbruch. Ohne Leine und im wilden Spiel genossen die kleinen und großen Hunde sowohl das Wasser als auch den Auslauf und vertrugen sich ausgezeichnet. Jeder Neuankommende wurde eifrig beschnuppert, manchmal auch angeknurrt, dann aber in die Gemeinschaft der nassen Felle aufgenommen. Mitten unter ihnen waren auch acht Hunde der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes.

Ines Laufer und ihr Team hatte Jerome Jover als Nutznießer des Hundeschwimmtages ausgeguckt. Zum einen erhielten sie Gelegenheit, sich und ihre Arbeit vorzustellen, zum anderen floss ihnen am Schluss der Erlös des Eintrittsgeldes von zwei Euro pro Hund zu. "Wir wollen das Hundeschwimmen etablieren", kündigte Jover an. Im nächsten Jahr könne er sich den Hundesportverein als Spendenempfänger vorstellen.