Zunehmend wackelig werden die kommunalen Finanzen. Auch die Stadt Dornhan muss sich für den Haushalt 2026 strecken. (Symbolbild) Foto: magele-picture - stock.adobe.com

Aus dem ersten Entwurf für den Haushalt sollen noch einmal mehr als 400 000 Euro herausgeschwitzt werden. Deshalb muss Dornhan den Gürtel enger schnallen.

Die Planung in diesem Jahr sei schwierig, weil sich die Kommunalfinanzen im Krisenmodus befänden. Die Einnahmen der Kommunen stiegen allenfalls leicht, die Ausgaben für Personal und Kreisumlage galoppierten davon.

 

Zunehmend müssten die Gemeinden auch Aufgaben des Staates übernehmen, erläuterte Huber die allgemeine Situation. Eine Entlastung gibt es: Die Zahl der unterzubringenden Flüchtlingen ist rückläufig. In Dornhan konnten, so Huber, drei Unterkünfte wieder aufgegeben werden.

Verzögerung gibt kleinen Puffer

2025 brauchten keine Kredite aufgenommen zu werden. Der Grund: Nicht alle geplanten Maßnahmen konnten umgesetzt werden. Ins neue Haushaltsjahr 2026 startet die Stadt mit einem Kassenstand (Rücklagen) von 2,5 Millionen Euro und Schulden im Kernhaushalt (ohne Eigenbetriebe) von 280 000 Euro. Die Einwohnerzahl als Grundlage für die Zuweisungen hat sich um 43 auf 6221 Bewohner erhöht.

Huber berichtete, dass im Ergebnishaushalt bereits viele Budgets gekürzt oder eingefroren wurden, um einen genehmigungsfähigen Haushalt zu erreichen.

Geringere Gewerbesteuereinnahmen geplant

Zu den wichtigsten Einnahmequellen der Stadt gehören die Einkommenssteuer (4,65 Millionen Euro) und Schlüsselzuweisungen (4,5 Millionen Euro). Sie bringen Mehreinnahmen von 150 000 beziehungsweise 200 000 Euro. Bei den Grundsteuern rechnet die Verwaltung mit einem Plus von 50 000 Euro. Die Gewerbesteuer wird auf 1,5 Millionen Euro angesetzt – 200 000 Euro weniger als im Plan 2025.

Diesen Mehreinnahmen von insgesamt 200 000 Euro stehen diverse Umlagen, unter anderem für den Kreis, von 885 000 Euro gegenüber. Im Vergleich zum Etatansatz von 2025 ergibt dies eine Verschlechterung von 685 000 Euro.

Personalkosten steigen deutlich

Die Personalkosten steigen um 380 000 Euro, obwohl nur eine Teilzeitstelle neu geschaffen werde. Ursächlich dafür seien Lohnerhöhungen und Höhergruppierungen. Für Sach- und Dienstleistungen werden 3,7 Millionen Euro eingeplant – 300 000 Euro weniger als im Vorjahr. Bei Beschaffungen, Straßen- und Gebäudeunterhaltung könne nur das unbedingt Erforderliche geleistet werden, kündigte Huber an. Bei der Kinderbetreuung, einer Pflichtaufgabe der Stadt, erhöht sich der Zuschussbedarf im Stadtgebiet auf 2,5 Millionen Euro (2025: 2,1 Millionen Euro). Die Abwassergebühren müssten angehoben werden. Huber begründete dies mit hohen Qualitätsanforderungen und größeren Investitionen beim Abwasserverband Glatttal.

Unterm Strich entsteht ein Zahlungsmittelbedarf von 350 000 Euro. Ziel müsse ein positiver Überschuss in Höhe der Tilgungen von 80 000 Euro sein. Das heißt: Im Endeffekt müssen 430 000 Euro aus dem Haushaltsplanentwurf herausgestrichen werden.

1,4 Millionen Euro aus der Rücklage

Bei den Investitionen (Finanzhaushalt) liegen die Ausgaben bei 8,4 Millionen Euro, die Einnahmen bei 6,4 Millionen Euro. Die Finanzierungslücke wird mit der Rücklagenentnahme von 1,4 Millionen Euro und einer Kreditermächtigung von 600 000 Euro geschlossen.

Die wichtigsten Baumaßnahmen sind laut Huber folgende: Der Bau von Räumen für die Ganztagsbetreuung für 3,8 Millionen Euro (Zuschuss: 2,8 Millionen Euro), Erweiterung des Bauhofs Dornhan für 2,4 Millionen Euro (Zuschuss aus dem Ausgleichsstock von 700 000 Euro), Erschließung des Baugebiets „Hungerbühl IV“ für rund zwei Millionen Euro (Einnahmen durch Bauplatzverkäufe in etwa gleicher Höhe), Höhenradweg Busenweiler für 500 000 Euro (Zuschuss: 275 000 Euro), Erneuerung der Hölderlinstraße mit Kanal für 615 000 Euro (abzüglich Erschließungsbeiträge).

Für die Eigenbetriebe Wasser und Energie weist der Haushaltsplanentwurf 2026 einen Gesamtgewinn von knapp 58 900 Euro (Wasser 48 900 Euro, Wärme 10 000 Euro) aus. Bei der Nahwärme seien 2026 keine neuen Hausanschlüsse geplant. Der geplante Schuldenstand belaufe sich zum 31. Dezember 2026 auf zwei Millionen Euro.

Huber stellte zusammenfassend fest, dass in vielen Bereichen bereits ein hohes Niveau erreicht sei. Jetzt müssten die Ausgaben auf das Notwendige beschränkt werden. Einige Maßnahmen, die 2025 nicht realisiert worden seien, würden 2026 ausgeführt.

Jetzt werden noch Änderungen in den Entwurf eingearbeitet und bei der Gemeinderatssitzung am 24. November vorgestellt. Bei der Dezember-Sitzung soll der Etat 2026 verabschiedet werden.