Mit zehn zu sieben Stimmen sprach sich der Bad Wildbader Gemeinderat für einen Wettbewerb zur Neugestaltung des Flößerparks aus. Ein anderer Platz fällt hinten runter.
Die Neugestaltung des Flößerparks in Calmbach ist ein wichtiger Teil des Sanierungsgebietes Calmbach III – und ein teurer. Schon einmal hatte dieser Punkt auf der Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung gestanden. Doch statt das Thema zu diskutieren, wurde es in die Haushaltsstrukturkommission verwiesen.
Die Beratung dort habe ergeben, „dass sowohl die Wettbewerbskosten sowie auch die projizierten Baukosten noch einmal überdacht beziehungsweise gekürzt werden müssen“, heißt es in der Sitzungsvorlage.
Verwaltung will Wettbewerb
Für die Gestaltung will die Stadtverwaltung einen Wettbewerb ausschreiben, der über die städtebauliche Erneuerungsmaßnahme Calmbach III gefördert werden kann. Der Fördersatz des Landes beträgt derzeit 60 Prozent, die restlichen 40 Prozent muss die Stadt bezahlen. Eigentlich war vorgesehen, sowohl den Flößer- als auch den Entenpark neu zu gestalten. „Aufgrund der Beratung in der Haushaltsstrukturkommission wurde als Alternative ein weiteres Arbeitspapier erstellt, das ausschließlich die Gestaltung des Flößerparks als Initialprojekt vorantreibt und einen maximalen Kostenrahmen für den geplanten neuen Pavillon vorsieht“, heißt es weiter. Als Kosten sind im Haushalt 100 000 Euro veranschlagt, darüber hinaus stehe eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 300 000 Euro zur Verfügung. An Zuschussmitteln sind 2025 60 000 und 2026 180 000 Euro eingeplant. Für die Variante eins – also die Neugestaltung von Flößer- und Entenpark – reichen die Haushaltsmittel laut Sitzungsvorlage nicht aus, da die zu erwartenden Kosten über 400 000 Euro liegen.
Auftrag lautet sparen
Bürgermeister Marco Gauger sagte, dass die Verwaltung in der Haushaltsstrukturkommission den Auftrag bekommen habe, zu sparen. Deshalb habe man den Vorschlag mit einem geringeren finanziellen Ansatz erarbeitet und würde diesen nun priorisieren. Somit will man den Entenpark eher zurückstellen und die Kosten herunterfahren. „Wir haben das Geld eigentlich nicht, sollten aber was machen“, sagte Mathias Fey (AfD). Stattdessen regte er an, „selbst was zu machen“ – das Bauamt könne die Planung doch in Eigenleistung machen. Gauger erwiderte, dass die Förderquote vonseiten des Landes an der Planung hänge. Ursula Jahn-Zöhrens (SPD) zeigte sich froh, dass man die Planung noch einmal zurückgestellt und so einen guten Kompromiss gefunden habe. „Calmbach hat es verdient, dass es eine Aufwertung bekommt“, so Jahn-Zöhrens weiter. Der Entenpark könne zunächst so bleiben, wie er ist und man solle den Fokus auf den Flößerpark legen.
Ganz anderer Meinung war dagegen Rita Locher, die Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Sie sprach die hohen Kosten für die Planung und den Wettbewerb an. Man investiere in etwas, „was wir nicht umsetzen können“, sagte sie. Danach blieben 182 000 Euro übrig, „die wir ausgeben wollen“. Und dann „345 000 Euro für einen Musikpavillon, der fünfmal im Jahr genutzt wird – das muss man wollen“. Die Gesamtkosten für den Flößerpark betrügen somit 2,1 Millionen Euro, „wir können uns das in der jetzigen Situation nicht leisten“, so Locher weiter. Vielleicht könne man andere Wege gehen und die geplanten Eigenleistungen für die Planung anders nutzen. Sie kündigte an: „Wir stimmen keiner der Alternativen zu.“
Pro oder contra Sanierungsgebiet
Gauger erwiderte, dass es um viel mehr als den Pavillon gehe, sondern vielmehr um ein zusammenhängendes Konzept, um etwas für den Ort zu tun. Die Entscheidung, die jetzt ansteht, „wäre eine Entscheidung pro oder contra Sanierungsgebiet“, so Gauger, der sich dafür aussprach: „Wenn wir drin bleiben wollen, müssen wir bereit sein, etwas zu riskieren.“ Ziel sei es zudem, unter dem Kostenansatz raus zu kommen.
Stadtbaumeister Volkhard Leetz sieht in der Planung und dem Wettbewerb „eine große Chance für Calmbach, einen Schritt in die Zukunft zu machen“. Es gehe auch um „eine große Fläche von 10 000 Quadratmetern, die angedacht und bearbeitet werden sollen“. Das sei eine echte Planungsaufgabe und es gehe darum, gute Ideen einzukaufen und die müsse man dann auch bezahlen.
Zeichen setzen
Uwe Göbel sprach sich für die CDU für den Antrag aus. Es gehe unter anderem auch um die Einrichtung von Toiletten, die jahrelang gefordert würden. Und wenn der Platz neu gestaltet sei, könne man ihn auch öfter nutzen. „Lasst uns das in die Hand nehmen“, bat er: „Wir müssen ein Zeichen setzen und in die Puschen kommen.“
Die Abstimmung fiel dann einigermaßen knapp aus: Mit zehn Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und einer Enthaltung beschloss der Gemeinderat, sich auf den Flößerpark zu konzentrieren und die Neugestaltung dieses Platzes „vorzubereiten und durchzuführen“.