Diesmal haben wir uns gefragt, wie sich kernlose Trauben vermehren. Foto: Pixabay

Wir haben bei Chris Laich, Diplomingenieur für Weinbau aus Simmozheim, nachgefragt.

Ein Käseteller mit Trauben – wer könnte da widerstehen? Ich, wenn man bei den Trauben zuerst die Kerne herauspulen muss. Oder sie mitessen, doch diese Vorstellung regt nun auch nicht gerade meinen Appetit an. Was für ein Glück, dass es kernlose Trauben gibt!

Aber wie vermehren die sich eigentlich? Schließlich sind es ja die Kerne, die normalerweise für die Fortpflanzung einer Pflanze sorgen. "Kernlose Trauben können sich nicht mehr vermehren, da keine Aussaat möglich ist", erklärt Chris Laich, Diplomingenieur für Weinbau und Oenologie aus Simmozheim. Eine generative, also geschlechtliche Fortpflanzung, sei damit ausgeschlossen.

"Allgemein wird im Ertragsobstbau, wozu auch Tafel- und Keltertrauben gehören, das Pflanzgut vegetativ vermehrt", führt er weiter aus. Für diejenigen, bei denen der Biologieunterricht schon eine Weile zurückliegt, heißt das: Es wird nicht, wie bei einer geschlechtlichen Fortpflanzung, neues Erbmaterial zugeführt. Die Pflanze vermehrt sich ausschließlich durch Zellteilung. Teile der Pflanze (mit Knospen) werden also abgeschnitten und eingepflanzt, sagt Laich.

Bei Reben werde das Pflanzgut von Rebschulen (vergleichbar mit Baumschulen, nur eben im Weinbau) produziert. Dabei werden Triebe einer guten Sorte, sogenannte Edelreiser, auf eine weniger wertvolle Sorte aufgepfropft. Diese verwachsen miteinander und dienen später wiederum der Anpflanzung.

Unser heutiger "Klugscheißer" ist Bianca Rousek: