Wildberg erlebte eine stimmungsvolle Klosterweihnacht. Foto: Thomas Fritsch

Mit neuem Konzept und neuer Location wagte sich der "Bürger- und Gewerbering Für Wildberg" an die Öffentlichkeit: Der Weihnachtsmarkt fand erstmals nicht mehr an Arrestturm sondern in der Klosteranlage statt.

Wildberg - "Ein durchschlagender Erfolg und eine absolut richtige Entscheidung", so Vorsitzender Torsten Seibold.

Mit einem solchen Ansturm hatte wohl niemand gerechnet – allein am Samstag laut Veranstalter mehr als 10 000 Besucher aller Altersklassen, die über das gesamte Marktgelände drängten. Sie stöberten im breiten Warenangebot der Aussteller und genossen das Essen – von dem es gerne mehr hätte geben dürfen, wie einige Besucher anmerkten.

"Das war unsere erste Klosterweihnacht, uns fehlen die Erfahrungswerte", erklärt Torsten Seibold. "Wir waren einfach überwältigt von dem Besucheransturm." Im nächsten Jahr werde man hier nachjustieren.

Kurzweilige Unterhaltung

Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch und zahlreiche Besucher verweilten am Samstag und Sonntag bis zum Ende des Weihnachtsmarktes. Das bunte Rahmenprogramm mit einer Mischung von Darbietungen örtlicher Institutionen und Auftritten professioneller Musiker sorgte an beiden Tagen für kurzweilige Unterhaltung. Die Kinder freuten sich über den Besuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht, die kleine Geschenke verteilten. Auch bei den Hobbykünstlern, die mit ihrer Ausstellung von der Stadthalle mit umgezogen waren, war der Andrang groß. Und auch das CVJM-Café hatte in der Meiereischeuer einen schönen neuen Platz gefunden, der stimmungsvoll dekoriert war.

Mit der neuen Location einher ging ein neues Beleuchtungskonzept, das viel Beachtung fand und in den Abendstunden für eine unvergleichliche Atmosphäre sorgte. Überhaupt schien die neue Location den Besuchern sehr gut zu gefallen. Einige bemerkten, dass man mehr Platz habe, um zu Verweilen und sich entspannt auf dem Weihnachtsmarkt aufzuhalten. Gleichzeitig fiel die Übersicht über das Angebot deutlich leichter als in den verwinkelten Gassen rings um den Arrestturm. Der Aufbau war also gleichzeitig luftiger und gestraffter.

Krippe weiter im Arrestturm

Ein Kernelement, das trotz Ortswechsel nicht fehlen durfte, ist die Krippe. Sie ist am Arrestturm verblieben, der Aufbau stand in diesem Jahr aber unter neuer Regie. Freiwillige der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden hatten die Platzierung der lebensgroßen Figuren übernommen. Außerdem hatten sie sich etwas Neues überlegt: Per Knopfdruck lässt sich eine Weihnachtsgeschichte abspielen. Diese Tradition, ins Leben gerufen von Volkmar Schmelzle, wollte der Bürger- und Gewerbering unbedingt erhalten, so Vorstandsmitglied Eberhard Fiedler bei der Krippeneröffnung. Deswegen habe man die Figuren von Familie Schmelzle erworben und dann einen Kooperationspartner für Auf- und Abbau gesucht. Die Hälfte der Kosten – und dafür sprach Fiedler seinen Dank aus – hat die Stadt Wildberg übernommen, die bei der Klosterweihnacht als Mitveranstalter auftritt.

Bürgermeister Ulrich Bünger fand es ebenfalls schön, dass die Tradition der Krippe weiterlebt, denn vor allem Kinder dürften sich noch jahrelang daran erinnern.

Pfarrer Michael Frey griff in seiner Ansprache zur Krippeneröffnung die Symbolhaftigkeit von Türen auf, um auf die Enthüllung der Krippe einzustimmen. Offene Türen seien ein Zeichen von Erwartung, Freude und Gemeinschaft. Deswegen sehne man sich auch danach, dass Türen aufgehen. Gemeindereferentin Irmhild Sittard sprach ein gemeinsames Gebet mit den Versammelten, ehe sich die Plane lüftete, die Tore aufgingen und einige Kinder zur Krippe stürmten, um sie zu bestaunen.

Großes Engagement

"Wir sind alle ›Für Wildberg‹", wie Bürgermeister Bünger bei der offiziellen Eröffnung des Marktes betonte. Zusammen mit Mario Bache und Gundi Lagler, die den Markt federführend organisiert haben, Torsten Seibold und Eberhard Fiedler durchschnitt der Rathauschef feierlich ein Band, um die erste Wildberger Klosterweihnacht symbolisch einzuläuten.

Im Beisein von bereits einigen Besuchern dankte Ulrich Bünger dem Bürger- und Gewerbering für das große Engagement, das hinter der Organisation einer solchen Veranstaltung stehe – auch im Namen des Gemeinderats. Auch Eberhard Fiedler bedankte sich bei den zahlreichen Beteiligten, die tatkräftig mit angepackt haben.