Viel Betrieb am Klosterweiher: Die Mitarbeiter der ausführenden Firma lassen die Regenerationsanlage zu Wasser. Foto: Becker

Der Klosterweiher wurde mehrmals von einer Algenblüte heimgesucht. Seither laufen Untersuchungen, um die Wasserqualität zu verbessern. Ein erster Schritt ist eine Zirkulationsanlage. Ob man damit Erfolg haben wird, ist allerdings noch unklar.

St. Georgen - Einiges los war am Mittwochmorgen am Klosterweiher – und das trotz eisiger Temperaturen. Das traditionelle Anbaden muss zwar noch etwas auf sich warten lassen, doch damit die Badesaison überhaupt stattfinden kann, wurden nun erste Vorbereitungen getroffen.

Wie bereits in der Gemeinderatssitzung angekündigt, hat die Stadt eine Vorrichtung bestellt, die das Wasser im Klosterweiher in Bewegung versetzen soll, um dieses besser mit Sauerstoff anzureichern. Die sogenannte Zirkulationsanlage, die über Solarenergie betrieben wird, wurde nun auf dem Badesee platziert.

Kaufpreis liegt je nach Ausstattung bei etwa 50.000 Euro

"Diese Anlage schöpft permanent über ein Fördermodul Oberflächenwasser ab, wodurch das nachströmende sauerstoffarme Wasser vom Grund dauerhaft durch die erzeugte Zwangszirkulation ausgetauscht wird", erklärt Rieger den Prozess. Stadtverwaltung und Gemeinderat erhoffen sich, dass die Wasserqualität dadurch wieder zu nimmt – und die in den vergangenen zwei Jahren aufgetretene Algenblüte nicht erneut zu einer Schließung des Sees führt.

"Wir haben die Zirkulationsanlage vorerst für ein Jahr gemietet", erklärt Rieger weiter. Gesamtkosten bei 1800 Euro im Monat: 21.600 Euro. Zehn Monatsraten, also 18.000 Euro, würden der Stadt bei einem nachträglichen Kauf angerechnet werden.

Sollte man also die Regenerationsanlage erwerben, werden noch einmal mehr als 30.000 Euro fällig. "Der Kaufpreis beträgt etwa 50.000 Euro, je nach Ausstattung auch etwas höher", meint Rieger. Eine Wartung oder Bedienung von außerhalb sei derweil nicht nötig. "Diese Anlage läuft kontinuierlich."

Ob der erhoffte Erfolg – der Abbau des Schlammes, die Verbesserung der Lebensbedingungen im See und die Gesundung des Gewässers – überhaupt eintritt, ist derzeit noch unklar. "Das werden wir in den nächsten Monaten hoffentlich erkennen", sagt der Bürgermeister.

Rückmeldungen von anderen Gemeinden und Vereinen sind positiv

Bereits jetzt sieht Rieger die Anlage als gute Investition an. "Denn wir wollen nichts unversucht lassen, um die Badesaison zu retten." Man habe sich daher unter anderem bei anderen Gemeinden sowie Vereinen über die Erfolge mit solchen Systemen informiert. "Die Rückmeldungen, die wir erhalten haben, waren positiv." Die Anlage sei zudem auf Seen bis sechs Hektar ausgelegt – der Weiher messe nur zweieinhalb Hektar.

Im Zuge dessen unterstreicht Rieger abermals, dass die geplanten Maßnahmen nötig seien, weil die Aufsichtsbehörde nicht erlaube, Frischwasser aus der Brigach und dem Sommeraubach einzuleiten. Bekanntermaßen ist hierfür erst eine wasserrechtliche Gestattung nötig, mit der einige Auflagen verbunden sind. "Unser Bedürfnis, den Weiher als Badesee nachhaltig nutzen zu dürfen, ist nachrangig zum Biberschutz", stellt Rieger klar.

Nach der Installation des Regenerationssystems werden nun die weiteren Schritte eingeleitet, die bereits mehrfach im Gemeinderat erläutert wurden: Untersuchungen am Zulauf des Biberstaus und am Damm selbst, die Prüfung einer Gewässersanierung und der Möglichkeit, Frischwasser am Biber vorbeizuleiten. Auch die Entschlammung wird als Option untersucht.

Jedoch betont er zu Letzterem: "Der Biber durfte sich unmittelbar vor dem Zulauf des Weihers ausbreiten. Wir gehen deshalb davon aus, dass selbst nachdem das Gewässer vom Schlamm befreit sein sollte, Maßnahmen wie etwa die Sauerstoffzufuhr notwendig sein werden."