Eine Reihe größerer Steine trennt den Klosterweiher (links) vom Absetzbecken. Aus dem Becken sollen in den nächsten Wochen rund 2500 Kubikmeter Sediment entfernt werden. Foto: Reutter

Gemeinderat: Spezialfirma entfernt 2500 Kubikmeter Sediment aus Absetzbecken / Beginn im Oktober

Die Sanierung des Klosterweihers wird konkret. Nachdem auf der Seefläche bereits eine Umwälzanlage den Sauerstoffgehalt im See erhöht, soll nun der Schlamm im vorgelagerten Absetzbecken entfernt werden. Die Rede ist von 2500 Kubikmetern Sediment.

St. Georgen. Einstimmig vergab der Gemeinderat die Arbeiten in seiner Sitzung am Donnerstag an eine in Frankfurt beheimatete Spezialfirma. Diese Lösung über die Amodes GmbH ergab sich kurzfristig. Vor einem halben Jahr habe man noch diskutiert, den Klosterweiher trockenzulegen und auszubaggern sowie die Brigach umzuleiten, so Bürgermeister Michael Rieger. Das hätte einen großen finanziellen Aufwand bedeutet. Zum Glück sei man nun auf diese Firma gestoßen, die einen "sehr guten Eindruck" mache. "Wenn wir das hinbekommen, sind wir ein großes Stück weiter", so Rieger.

Vorgesehen ist nun, so Amodes-Geschäftsführer Carsten Dam, in der zweiten Oktoberhälfte mit den Arbeiten zu beginnen. Rund 2500 Kubikmeter Sediment würden in den darauffolgenden Wochen durch die mobile Schlammentwässerung aus dem Absetzbecken geholt.

Das Becken hatte ursprünglich die Funktion, dass sich Sediment der zulaufenden Bäche dort lagert, bevor es weiter in den Klosterweiher gelangt. Mittlerweile hat sich aber so viel Schlamm abgelagert, dass die Wassertiefe dort von ursprünglich zwei Metern nur noch 50 Zentimeter beträgt und das Becken seine säubernde Funktion nicht mehr erfüllen kann, erklärte Bauamtsleiter Alexander Tröndle.

Das Sediment sei mit polyaromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastet, nämlich teerhaltigen Stoffen, Öl und Reifenabrieb, die vermutlich von der nahegelegenen Bundesstraße stammen. So vergab der Gemeinderat nicht nur den Auftrag an die Firma Amodes zur Sedimententfernung in Höhe von 107 409 Euro, sondern auch die Entsorgung des Sedimentschlamms an die Firma Kaspar in Höhe von 101 762 Euro.

"Das ist der einzig gangbare und finanzierbare Weg", befürwortete Karola Erchinger (Freie Wähler) das Vorgehen. Auch von den anderen Fraktionen kam einhellige Zustimmung.

Der Klosterweiher musste während den warmen und trockenen Sommern in den vergangenen Jahren zeitweise für den Badebetrieb gesperrt werden, weil es zur Blaualgenblüte gekommen war. Problematisch ist der hohe Sedimentanteil, der am Sauerstoffgehalt zehrt. Ebenso der geringe Durchfluss. Tröndle erwähnte auch den Biber, der oberhalb des Weihers baue. Dadurch verlangsame sich der Zufluss weiter und könne sich die Wassertemperatur erhöhen. Das Wasser komme "viel zu warm" im Absetzbecken an.

Die jetzt anstehende Schlammentfernung soll helfen, dass der weitere Sedimenteintrag in den Klosterweiher reduziert wird, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Die Anlage von Amodes entfernt überschüssiges Wasser aus dem abgeschöpften Schlamm. So sollen aus den 2500 Kubikmetern Schlamm aus dem Absetzbecken letztlich 500 Kubikmeter transportabler "Trockenschlamm" werden. Das frei gewordene Wasser kommt zurück in den See.

Es handelt sich um ein Pilotprojekt, das bei Erfolg auch auf im Klosterweiher angewendet werden könnte. Einen konkreten Zeitplan hierfür gibt es laut Tröndle nicht.

Bürgermeister Rieger hatte kürzlich bei der Bürgerinformationsveranstaltung darauf hingeweisen, dass im Klosterweiher mehr als 30 000 Kubikmeter Sediment zu entfernen seien, was natürlich auch höhere Kosten nach sich ziehe als jetzt beim Absetzbecken mit seinen 2500 Kubikmetern Sediment. Zur Finanzierung einer künftigen Schlammentfernung im Klosterweiher und den damit verbundenen höheren Kosten brachte er als Idee eine Spendenaktion ins Spiel, bei der Patenschaften für Quadratmeter der Wasserfläche übernommen werden könnten.