Die Kindertanzgruppe mit ihrer Schwarzwaldmarie, der dreijährigen Marie-Claire, und den Musikern im alten Kurgarten Klosterreichenbach. Foto: privat

Kindertanzgruppe des Trachtenvereins gestaltet ihre Schwarzwaldmarie rockig und traditionell.

Baiersbronn-Klosterreichenbach - Keine Frage war es für die Kindertanzgruppe Klosterreichenbach, beim Schwarzwälder Bote-Wettbewerb um die Schwarzwaldmarie mitzumachen. Denn, so heißt es in der Bewerbung: »Unser Herz hängt am Schwarzwald, und deshalb bewerben wir uns um den Titel der Schwarzwaldmarie.«

Zur Kindertanzgruppe des Trachtenvereins Klosterreichenbach gehören zehn Mädchen und zwei Jungen im Alter von drei bis elf Jahren. Alle 14 Tage treffen sich die Kinder in ihrem Probesaal, um Trachtentänze zu üben. Das Ergebnis wird dann bei Auftritten mit der Bauernkapelle und der Tanzgruppe der Erwachsenen präsentiert. So sind es die Kinder also gewohnt, öffentlich aufzutreten.

Die Kindertanzgruppe ist vielseitig, ist bei vielen Aktionen in ihrem Heimatdorf mit von der Partie. So beteiligt sie sich zum Beispiel an der Organisation der Ostereiersuche der Baiersbronn Touristik ebenso wie beim Rahmenprogramm des Adventsbasars.

Kindertanzgruppe, das lässt zunächst nicht unbedingt an Gesang denken. Doch etwa vor einem Jahr wurde die Tanzgruppe zu einem kleinen Schwarzwaldchor. Die Premiere hatte der Chor bei der Hocketse des Trachtenvereins auf den Reichenbacher Höfen, bei der die Kinder ihren Auftritt unter das Motto »Schwarzwald« stellten. Denn die Kindertrachtengruppe stellt ihr Programm oft unter ein bestimmtes Motto, ob Fußball-WM oder Modenschau, ob Frühlingsfest der Volksmusik oder die Operette »Das Schwarzwaldmädel«.

Bei besagter Hocketse gab es ein Schwarzwald-Café mit Spezialitäten aus dem Schwarzwald, eine Schwarzwald-Tombola, dekoriert wurde mit selbst gebastelten Schwarzwaldmarien. Und gesungen wurde das Lied, wie kann es anders sein, »Liebe kleine Schwarzwaldmarie«.

Brauchtum ist nicht langweilig

Für ihren Video-Clip hat sich die Kindertanzgruppe Unterstützung gesucht: neben der vereinseigenen Bauernkapelle Klosterreichenbach das Trachtenblasorchester Baiersbronn und zwei Hobbymusiker, eine Mutter, die gedreht hat, und einen technisch versierten Helfer aus Alpirsbach, der die CD erstellt hat. So entstanden gleich zwei Versionen der Schwarzwaldmarie: einmal modern und rockig, einmal traditionell mit Blasmusik. Auf diese Weise zeigen die kleinen Trachtentänzer auch, dass Brauchtum nicht langweilig ist, sondern durchaus Tradition mit Moderne verbinden kann.

»Die Kinder präsentieren sich gerne«, stellt Kirsten Bierbach fest, die gemeinsam mit Eva Frey die Kindertanzgruppe leitet.

Beim ersten Ausprobieren am Osterbrunnen habe es allerdings besser geklappt als bei den Aufnahmen. Die sind entstanden, kurz bevor der Maibaum im Dorf aufgestellt wurde, »weil da immer alle da sind«. Dabei sind die Kinder für beide Parts jeweils passend gekleidet – für den rockigen Teil mit eigens bemalten Schwarzwaldmarie-T-Shirts, beim traditionellen Teil in Tracht.

So ganz wie geplant ist der Dreh allerdings nicht verlaufen. Der dreijährige Axel, der männliche Part zur Schwarzwaldmarie, wollte am Aufnahmetag nicht so richtig mitspielen. So gibt es halt kein Schwarzwaldpaar zum guten Ende. Der kleine Axel ist aber trotzdem im Clip zu sehen – ganz am Schluss. Und auch wenn nicht alles gelaufen ist wie geplant, Kirsten Bierbach ist stolz auf ihre Truppe: »Die Kinder haben es gut gemacht.«