Seit Frühjahr wird die Klosterkirche in Rangendingen saniert. Derzeit wird das desolate Dachgebälk ausgetauscht, danach geht es an die Innenraumsanierung. Derweil sammelt der frisch gegründete Förderverein Spenden für die nicht ganz günstige Sanierung.
Die Sanierung der Rangendinger Klosterkirche ist in vollem Gange: Das Gerüst steht seit Ende vergangenen Jahres, seit Frühjahr wird das massiv beschädigte Dachgebälk ausgetauscht. Wann das Kleinod, das von 1752 bis 1754 errichtet wurde, in neuem beziehungsweise alten Glanz erstrahlt, lässt sich laut Bauingenieur und Restaurator Daniel Dieringer vom Rangendinger Ingenieurbüro Dieringer noch nicht sagen. Bei der Restauration müsse man behutsam vorgehen, schließlich wird alles so hergerichtet, dass es sich mit dem Denkmalschutz verträgt.
Derzeit arbeiten die Restauratoren in luftiger Höhe. Planen decken die offenen Stellen ab. Auch die Klosterzellen, in denen früher Dominikanerinnen wohnten und die zuletzt als Gemeindearchiv dienten, sind Baustelle. Der Boden werde in jedem Fall erneuert, doch wie umfangreich weiter saniert wird und was dann mit den Räumen geschieht, ist laut Ortsbaumeister Jürgen Dieringer noch nicht final geklärt.
„Wir arbeiten uns von oben nach unten“, erklärt der Ortsbaumeister. Denn erst wenn das Dach wieder hergerichtet ist, geht es in den Innenraum der Kirche, die seit jeher im Besitz der Gemeinde Rangendingen ist.
Auch die Heizung des Gebäudes muss auf den aktuellen Stand gebracht werden
Dort steht schon seit geraumer Zeit ein Gerüst, das die marode Decke abstützt. Diese war es auch, die im Jahr 2018 den Ball ins Rollen gebracht hat. Nachdem dort Risse entdeckt worden sind, wurde die Bausubstanz geprüft mit dem Ergebnis, dass die Kirche vorerst geschlossen werden muss. Eine weitere Nutzung machte eine umfassende Sanierung unumgänglich. Die Raumschale werde entsprechend überarbeitet und gründlich gereinigt. Das sei nicht etwa mit Putzen vergleichbar, sondern anspruchsvolle Sanierungsarbeit – schließlich haben die äußeren Umstände das Erscheinungsbild der Wände verändert. Abschließend werden noch Sandsteinarbeiten ausgeführt und der Außenputz verbessert. Zudem werden Fenster und Simse gereinigt und überarbeitet. Auch die Heizung müsse wieder auf den aktuellen Stand gebracht werden – auch hier müsse aus Denkmalschutzgründen klug vorgegangen werden, ebenfalls bei der Wiederherstellung des einstigen Durchgangs vom Rathaus in das Kleinod.
Insgesamt wird die Sanierung des Kirchleins des ehemaligen Dominikanerinnenklosters um die 1,5 Millionen Euro kosten, erklärt Ortsbaumeister Dieringer. Wie viel davon wirklich an der Gemeinde hängenbleiben wird, kann er noch nicht beziffern, schließlich werden Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen erwartet.
Förderverein wirbt Geld über Veranstaltungen, Spenden und Mitgliedsbeiträge ein
So viel Geld wie möglich möchte der frisch gegründete „Förderverein zur Sanierung der Klosterkirche“ zuschießen. Im Januar hat sich der Verein formiert, seit Mai ist er ins Vereinsregister eingetragen. Derzeit sind 60 Menschen Mitglied, berichten der Vorsitzende Walter Heilig und seine Stellvertreterin Eva Fecker.
Ein gutes halbes Jahr nach Gründung läuft es recht gut: Derzeit sei man in der Mitgliederwerbung und in der Planung für Veranstaltungen. „Unser Ziel ist Geld für die Sanierung zu sammeln über Spenden, Konzerte, Veranstaltungen und Mitgliedsbeiträge“, erklärt Heilig. Einige Spenden sind bereits eingegangen.
Vor der Schließung haben sich die katholische und die evangelische Gemeinde das Gotteshaus geteilt – in Rangendingen wird diese Art der Ökumene seit vielen Jahrzehnten praktiziert. „Mindestens seit der jüngsten Sanierung in den 1970er-Jahren“, ergänzt Eva Fecker.
Vor gut 50 Jahren wurden sowohl das benachbarte Rathaus als auch die Klosterkirche umfassend saniert. Der Zustand der beiden ehemaligen Klostergebäude sei damals desaströs gewesen. Damals hätten viele Ehrenamtliche aus der Gemeinde geholfen. Nach der Sanierung möchte man neben den geistlichen Veranstaltungen auch kulturelle Angebote in dem Kleinod anbieten wie etwa Konzerte, erklärt Walter Heilig.