Endlich ist es so weit: Der Förderverein Klosterkirche in Rangendingen ist ins Vereinsregister eingetragen. Foto: Roland Beiter/Roland Beiter

Entlang dieses Weges konnte man in Rangendingen sanierte oder umgebaute Gebäude und Anlagen kennenlernen. Der neue Förderverein Klosterkirche hatte am Endpunkt zu Kaffee und Kuchen eingeladen.

Ganz aktuell ist der Verein nun im Vereinsregister eingetragen. Eine letzte Unterschrift fehle noch, doch die zum Eintrag notwendige Kennnummer im Vereinsregister ist seit Freitag auf dem Amtsgericht hinterlegt, wie der Vorsitzende Walter Heilig am Sonntag mitteilte. Kassier Martin Schäfer habe ihm mitgeteilt, dass nun in den nächsten Tagen mit der Aufnahme der Mitglieder begonnen werden könne, freute sich der Vorsitzende.

Förderverein hätte sich besseren Besuch des Kaffeenachmittags gewünscht

Passend zu dieser Nachricht hatte der Förderverein am Sonntag mit dem Kuchenverkauf am Schlusspunkt der Gemeinderallye anlässlich des bundesweiten „Tags der Städtebauförderung“ seine erste Aktion gestartet – leider mit einem verhaltenen Echo. Die Helfer hätten sich einen etwas besseren Besuch ihres Kaffeenachmittags im Gemeindehaus erhofft.

Leider war auch die zum Aktionstag organisierte Gemeinderallye nur sehr verhalten angenommen worden. Mithilfe einer App konnten sich deren Teilnehmer „auf einer Fährte der Fördergelder“ durch den Ort orientieren und erhielten an den einzelnen Stationen Informationen zu den durchgeführten Maßnahmen. Diese waren am Ärztehaus in der Hechinger Straße, bei der Haltestation am Bahnhof, beim Dorfbrunnen und am Schulsportplatz sowie am Rathaus. Endpunkt der Rallye war in der Klosterkirche, wo mit den Sanierungsarbeiten vor wenigen Wochen die größte und teuerste Gemeindebaustelle begonnen worden war.

Restaurator Daniel Dieringer informiert über die Sanierung der Klosterkirche

Anhand von Fotografien konnten sich die Besucher ein Bild vom Zustand des Gebälks der Klosterkirche machen.

Im Inneren des denkmalgeschützten Kirchleins konnten die Besucher von Bauleiter und Restaurator Daniel Dieringer interessante Details zur Geschichte sowie zum Bau und der begonnenen Sanierung erfahren. Bereits in den 1970er Jahren war in Verbindung mit dem Rathausumbau die Klosterkirche letztmals saniert worden – wobei damals teilweise recht unsanft mit der historischen Substanz umgegangen wurde, wie Dieringer erzählte.

Von den tragenden Balken im Dach der Kirche ist zum Teil nicht mehr viel übrig.

Bei der aktuellen Sanierung ist die Herangehensweise eine komplett andere. Das komplette Gebäude werde im Vorfeld der Arbeiten in verschiedenen Einzelgewerken begutachtet, wie Dieringer erklärte. Für das Kirchendach ist dies bereits abgeschlossen. Die Firma Dieringer Holzbau hat dort bereits mit den denkmalpflegerisch betreuten Arbeiten begonnen. Weitere Gutachten in den Gewerken Sandstein-Verbau und Außenputz sowie für die Innenausstattung der Kirche sollen folgen. Die Schäden am Gebälk des Kirchendaches sind immens, wie Dieringer anhand von morschen Balken verdeutlichen konnte.

Im Anschluss an die Sanierung der Klosterkirche wird das Rathaus umgebaut

Die Kosten für die Sanierung werden auf rund 1,8 Millionen Euro geschätzt. Vom Landesdenkmalamt stehen 210.000 Euro als Zuschuss bereit, von der Denkmalstiftung des Landes kommen weitere 160.000 Euro. Eine weitere finanzielle Unterstützung erhofft sich die Gemeinde aus der Gründung des Fördervereins Klosterkirche.

Mit dem gesamten ehemaligen Kloster-Ensemble aus Rathaus und Kirche hat die Gemeinde Rangendingen nach Ende der Sanierung Großes vor. In der vergangenen Woche hat der Gemeinderat den barrierefreien Umbau des 1804 als Kloster aufgegebenen Rathauses beschlossen. Dabei soll durch die Öffnung der historischen Durchgänge zwischen Kirche und Kloster wieder eine Einheit entstehen.