Geheimnisvolles Mittelalter - Gäste aus Marburg lernen, wie einst ein Feuerstein zum Feuer machen genutzt wurde. Foto: Zoller

Das 45. Klosterfest in Bad Herrenalb war ein voller Erfolg. Und weil es den vielen Besuchern so gut gefiel, waren auch die Organisatoren entsprechend zufrieden.

Bad Herrenalb - "Der Zulauf ist unglaublich und die Stimmung einfach grandios", urteilt Christa Sagawe vom Stadtmarketing, die gemeinsam mit der Bad Herrenalber Touristik Gerlinde Weiß als Festverantwortliche beim großen Stadtfest unterstützt.

Mitgelacht und mitgesungen wurde beim Fest der Feste auch nach der Feuershow Samstagnacht bis weit nach Mitternacht. Mit insgesamt 51 Ausstellern reichte die Festmeile vom Kurhaus bis zum Klosterareal und bot an zwei sonnig schönen Sommertagen zudem eine vielfältige Flaniermeile zum Feiern, Schlemmen, Schlendern und Genießen. Das schönste Kompliment kommt von einem Gast: "Dass so eine kleine Stadt so etwas auf die Beine stellt, ist schon etwas ganz Besonderes."

Alle Sinne berührt

Und tatsächlich ist die 45. Auflage des beliebten Festes "so wie es wir es aus den Anfängen kennen, ein Fest, das alle Sinne berührt", berichtet Organisationstalent Gerlinde Weiß. "Wir haben überall Bands, die musikalische Highlights bieten, besondere Orte für Kleinkinder und Jugendliche sowie Kunsthandwerker aus der Region", so Weiß, die sich nach einer coronabedingten Auszeit über die große Beteiligung und das unermüdliche Engagement der ortsansässigen Vereine freut. "Mit unserer Trachtengruppe sind wir heute zum 45. Mal auf dem Klosterfest dabei und servieren nicht nur herzhafte Kost, sondern zeigen auch unsere Tanztradition", erklärt Rosalinde Wetzel, deren Gäste im Zelt mit den schwungvollen Melodien vom Musikverein Bad Herrenalb-Gaistal unterhalten werden, während Genya Kai und Ralph Hammer bei ihren Orgelkonzerten mit klassischen Werken von Bach und Brahms eine "Atempause der besonderen Art" in der Klosterkirche erklingen lassen.

Neben Klosterführungen und dem Café im Gemeindehaus, bei dem Kaffee und Kuchen für den Chor und die Jugendarbeit angeboten wird, ist das Klosterareal ein attraktiver Anziehungspunkt für Ritter, Gaukler und Mittelalterspezialisten.

Absolutes "Muss" im Kalender

Die Zelte und Lagerstätten von Druiddenheim, Uweaner und Ignis Bubo lassen die Herzen von Till (12) und Bela (6) höher schlagen, denn die Gäste aus Marburg lernen bei Kerstin und Tom aus dem Kinzigtal, wie man mit Feuersteinen ein Lagerfeuer entfacht. Während Väter, Mütter und Kleinkinder sich hinter der Klosterkirche beim Spielemobil erfreuen, ist für Sara die Kletterwand der Sportfreunde das auserkorene Ziel. "Wenn ich oben bin und die Glocke läute, dann gibt es ein Geschenk", betont die Achtjährige, die gut gesichert die acht Meter hohe Wand erklimmt.

Für Roswitha Kolb steht das Klosterfest als ein absolutes "Muss" im Kalender, denn ein Besuch vor Ort hat für sie schon Tradition. "Ich bin jedes Jahr dabei", so der Tenor der Herrenalberin, die nicht nur Freunde und Bekannte trifft, sondern "stets Neues entdeckt" und sich bei der großen Vielfalt von handgefertigten Scherenschnitten am Kunsthandwerkerstand von Anika Kötz erfreut.

Konzept der Vielfalt kommt an

Das Konzept der Vielfalt kommt an. Überall herrscht großes Stimmengewirr und Freude über Freunde, die ganz spontan auch in den Arm genommen werden. "Die Musik macht unglaublich viel aus", urteilt Gerlinde Weiß, die nicht nur die Rock-Klassiker "Hard Cover" vor der Villa Lina und "Pik As" vor dem Gemeindehaus in einem Atemzug nennt, sondern auch die marschierenden Guggenmusiker "Transpiratio" aus Bruchsal und vor dem Herrenalber Paradies die "Singende Mönche" als krönenden Höhepunkt und Abschluss einer erfolgreichen Veranstaltung mit vielen zufriedenen Besuchern der Klosterstadt hervorhebt.