Das Leitungsteam im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg: Roland Klamert (kaufmännischer Leiter, links) und Frank Lilie (geistlicher Leiter) Foto: Berneuchener Haus Kloster Kirchberg

Beim Jahrespressegespräch im Berneuchener Haus äußern sich die Leiter zur Situation.

„Für 2023 rechnen wir mit etwa 16 500 Übernachtungen“, so Roland Klamert, kaufmännischer Leiter im Berneuchener Haus Kloster Kirchberg in Sulz a. N.ckar beim Jahrespressegespräch. Die Zielvorgabe von 18 000 Übernachtungen – „für einen wirtschaftlichen Betrieb des Hauses brauchen wir diese Anzahl“ – hat man im Tagungs- und Einkehrhaus im ehemaligen Dominikanerinnenkloster damit leider verfehlt.

 

Die Folgen der Corona-Pandemie wirken sich immer noch auf den Betrieb aus. „2021 und 2022 waren wirtschaftlich sehr schwierig, Anfang 2022 sind wir haarscharf an der Schließung vorbeigekommen“, stellt Roland Klamert fest. „Nur mit Überbrückungshilfen, Kurzarbeitergeld, großzügigen Spenden und Zuschüssen aus Stiftungen haben wir diese Krise gerade noch überstehen können.

Auslastung in der Woche nicht gegeben

In Deutschland habe es durch Corona einen Schwund von 15 bis 20 Prozent unter den Tagungshäusern gegeben. „Da sind wir schon sehr froh darüber, dass wir das Haus und die komplette Mitarbeiterschaft erhalten konnten.“

Dass es auch im laufenden Jahr nicht bis zum gesteckten Ziel gereicht hat, liege insbesondere an den zurückhaltenden Buchungsanfragen von Tagungsgruppen aus der Wirtschaft. „Die Infrastruktur, die wir vorhalten“, erklärt Roland Klamert, „benötigt eine Auslastung unter der Woche durch die Wirtschaftsgruppen.“

Weniger Kirchengruppen

Frank Lilie, geistlicher Leiter des Berneuchener Hauses ergänzt: „Auch die kirchlichen Gruppen sind weniger geworden. Haben Kirchengemeinderäte früher von Freitag bis Sonntag gebucht, kommen sie jetzt gerade mal noch an einem Samstagnachmittag. Damit ist kaum etwas verdient.“ Für 2024 hofft das Kirchberg-Team, die 18.000´er Marke zu knacken.

Mit den Ergebnissen der „Randbetriebe“ auf dem Kirchberg – Klosterladen und Schenke – zeigt sich Roland Klamert zufrieden. „Die Schenke wird sehr gut angenommen und ist gut ausgelastet, hier haben wir eher das Problem, Mitarbeitende zu gewinnen.“ In Sachen Personal gibt es im Klosterladen Neues zu vermelden. Für die langjährige Leiterin Maria Brodbeck wurde mit der Buchhändlerin Birgit Leibold eine Nachfolgerin gewonnen. Weiterer „Neuzugang“ im Klosterladen ist die zweite Ausgabe des Buchs „Herrengunst und Frauenminne“, in dem Kirchberg-Historiker Adolf Klek Geschichten aus der Frühzeit des Klosters erzählt.

Auf Ehrenamtliche angewiesen

Neuigkeiten gibt es zur Wiederbesetzung der Kantorenstelle auf dem Kirchberg. Eine junge Frau – studierte Sängerin und Schulmusikerin – wird das Amt übernehmen. Für die Finanzierung der Kantorenstelle sei das Haus vor allem auf Spenden angewiesen.

Das gilt auch für die Anschaffung eines Radladers mit Kabine, etwa für den Winterdienst. Durch eine Zusage der Lotterie „Glücksspirale“ ist die Anschaffung nur in Teilen gesichert.

Die Man- und Womanpower der „Helfenden“ ist auf dem Kirchberg ebenfalls unverzichtbar. „Vieles im geistlichen Bereich und in Haus und Hof wäre nicht möglich“, weiß Frank Lilie, „wenn wir die Ehrenamtlichen nicht hätten, die tage- oder wochenweise Dienste übernehmen.“