Wladimir Klitschko befindet sich in der ukrainischen Hauptstadt Kiew, die wie andere Städte von russischen Raketenangriffen getroffen wurde. Foto: dpa/Kerstin Joensson

Der Ex-Boxer Wladimir Klitschko hat sich mit einem Brief aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew an unsere Redaktion gewandt. Das ist seine Botschaft an Deutschland.

Kiew - Der ehemalige Profiboxer Wladimir Klitschko meldete sich angesichts des Russland-Ukraine-Kriegs mit emotionalen Worten in Richtung Deutschland: „Wenn Sie genau hinhören, spricht dieser Krieg auch von Europa und damit von Deutschland“, schreibt Klitschko in einem Brief an unsere Redaktion.

Klitschko nimmt Deutschland in die Pflicht

Der Bruder von Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, meldet sich direkt aus der ukrainischen Hauptstadt, die am Donnerstag wie viele andere Städte in der Ukraine Ziel von russischen Raketenangriffen wurde. „Ich schreibe aus der Hauptstadt eines Landes, das sich im Krieg befindet und von allen Seiten angegriffen und überfallen wird“, lautet der erste Satz seines Briefes.

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Das sei „Putins Krieg“ schreibt Klitschko und wirft dem russischen Präsidenten vor, „den ukrainischen Staat und die Souveränität seines Volkes zerstören“ zu wollen. Doch nicht nur das: Die europäische Lebensweise und die Demokratie sei durch diesen Krieg bedroht, ist sich Klitschko sicher.

Der Ex-Boxer nimmt in seinem Brief auch Deutschland und die deutsche Bevölkerung in die Pflicht: „Auch Sie in Deutschland können handeln“, schreibt er. Mit „riesigen Demonstrationen“ sollen sich die Menschen hierzulande Gehör verschaffen, der Demokratie Gehör verschaffen. Denn – und diese Frage wirkt bedrohlich: „Wer kommt nach der Ukraine an die Reihe?“, fragt Klitschko.

Er sieht die Verantwortung für den Krieg auch beim „Westen“: „Das ist das Ergebnis der jahrelangen Schwäche der westlichen Demokratien.“ Der „Wahnsinn“ Putins müsse jetzt gestoppt werden, die Abschreckung müsse verstärkt werden, fordert Klitschko. „Bevor es zu spät ist.“