Die „Dating-Partner“ nach den Gesprächen mit den Studenten Foto: KLF

Eine gelungene Premiere konnte das Klinikum Landkreis Freudenstadt verzeichnen. Mediziner und Studenten lobten das neue Format zur Berufsberatung.

Wie sieht das Berufsleben eines Mediziners im ländlichen Raum tatsächlich aus? Beim Berufsberatungs-Speeddating bot das Klinikum Landkreis Freudenstadt Medizinstudenten im praktischen Jahr die Möglichkeit, der Frage in einem informellen Rahmen auf den Grund zu gehen, wie die Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH (KLF) mitteilt. Anderthalb Stunden lang durften angehende Mediziner acht Ärzten Fragen rund um die berufliche Realität als Arzt im ländlichen Raum stellen.

 

„Die Studierenden sollten in diesem Rahmen explizit die Möglichkeit für Fragen haben, die man sich in einem formalen Bewerbungsgespräch eher nicht traut“, erklärt Jasmin Brühler, Oberärztin am Klinikum Landkreis Freudenstadt. Sie betreut am Klinikum die Mediziner im praktischen Jahr (PJ) und weiß, welche Fragen beim Weg ins Berufsleben aufkommen.

Nicht nur Ärzte des Klinikums Landkreis Freudenstadt nahmen am Berufsberatungs-Speeddating teil. Mit dabei waren Myriam Reger, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Baiersbronn; Stefan Langrehr, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in Freudenstadt; Matthias Kraft, Facharzt für Innere Medizin in Freudenstadt sowie vom Klinikum Landkreis Freudenstadt René Hennig, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie; Gabriele Reiff, Oberärztin Innere Medizin und Gastroenterologie und Sabine Kaltenbach, Assistenzärztin für Anästhesie und Intensivmedizin.

Im 15-minütigen Wechsel

Für jedes Speeddate stand ein eigener Raum zur Verfügung. In 15-minütigem Wechsel hatten die PJ-Studierenden die Möglichkeit, allen Ärzten ihre Fragen zu stellen. Und diese gingen durchaus in die Tiefe.

Ob den Ärzten ihr Beruf auch nach vielen Jahren noch gefällt, war ein Thema, das alle Teilnehmer umtrieb. Auch gezielte Fragen zu interessanten, schönen und weniger schönen Aspekten der verschiedenen Arbeitswelten von Klinikum und Arztpraxis wurden diskutiert. Assistenzärztin Sabine Kaltenbach beantwortete zudem viele Fragen zur Organisation des Einstiegs in die Assistentenzeit.

Die Studenten waren laut Mitteilung dankbar, auch persönliche und private Themen ansprechen zu können, beispielsweise das Familienmanagement als Mutter und Ärztin. Für Heiterkeit und herzliche Lacher sorgten Situationen, an denen der teils unberechenbare Alltag und die menschliche Seite des Mediziner-Daseins ungeplant sichtbar wurden. Etwa als zwei Ärzte vom Telefon unterbrochen wurden und den amüsierten Anrufern erklärten, sie seien gerade beim Speeddating.

Die Premiere des Berufsberatungs-Speeddatings wurde von allen Teilnehmern gelobt. Und auch die Ärzte hatten Gefallen an dem neuen Format. Nicht wenige hätten die Unterhaltung gerne über das 15-Minuten-Zeitfenster hinaus fortgesetzt. Denn der offene Austausch mit den jungen angehenden Kollegen wurde von den erfahrenen Medizinern sehr geschätzt.

Wiederholung möglich

Oberärztin Brühler freut sich deshalb über die gelungene Premiere des Berufsberatungs-Speeddatings. Angesichts dessen ist eine Wiederholung nicht ausgeschlossen.

„Ein zentrales Anliegen von uns ist die Vernetzung der medizinischen Angebote in der Region“, erklärt Monique Bliesener, Geschäftsführerin der KLF. Als Grund- und Regelversorger sichert das Klinikum die Basis ab. „Doch Versorgungsqualität in der Region entsteht, wenn Klinikum und niedergelassene Ärzte ihr Angebot miteinander verknüpfen“, betont Bliesener. „Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, die niedergelassenen Ärzte auch in das Recruiting von jungen Medizinern mit einzubinden.“