Von einem kleinen Pieks verspricht man sich am Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen jetzt großen Schutz für die Kleinsten.
Als eine der ersten Kliniken in Süddeutschland folgt das Schwarzwald-Baar-Klinikum der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) und impft Neugeborene zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch Respiratorische Synzytial Viren (RSV).
Seit kurzem werden Babys, die im Schwarzwald-Baar-Klinikum auf die Welt kommen, auf Wunsch der Eltern in den ersten Tagen nach der Geburt gegen RSV geimpft.
Die Schutzimpfung erfolgt noch vor der Entlassung aus der Geburtsklinik.
Das ist der Plan
„Durch die Schutzimpfung erfolgt eine Immunisierung der Kinder, die im Herbst oder Winter auf die Welt kommen und praktisch gleich nach der Geburt ihre erste RSV-Saison erleben“, erklärt Christoph Domschke. „Auf diese Weise können wir die Babys, deren Immunsystem noch gar nicht voll entwickelt ist, besser vor schweren Krankheitsverläufen schützen.“
Die Stiko empfiehlt eine Immunisierung für Kinder aus den Geburtsmonaten September bis März, um schwere Erkrankungen im ersten Lebensjahr möglichst zu verhindern. Denn bei einer RSV-Infektion können nur die Symptome gelindert werden, eine heilende Behandlung gibt es bislang nicht.
Die Krankheit hat viele Gesichter
Von einem schweren Krankheitsverlauf sind vor allem Frühgeborene, Säuglinge, Kleinkinder sowie vorerkrankte und ältere Personen betroffen. „Bei einer RSV-Infektion entwickeln sich Beschwerden in den oberen und unteren Atemwegen“, so Privat-Dozent Matthias Henschen, Leiter des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin und Direktor der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde.
„Dabei ist die Schwere der Erkrankung nicht immer gleich. Viele haben nur einfache Erkältungssymptome wie Husten und Schnupfen. Andere hingegen bekommen solche Luftnot, dass sie beatmet und mit bronchienerweiternden Medikamenten behandelt werden müssen. Das bedeutet, in der RSV-Saison müssen leider viele kleine Patienten im Krankenhaus stationär versorgt werden, einige davon auf der Intensivstation. Wir hoffen, dass dank der Immunisierung die Anzahl der Fälle mit schwerem Verlauf im Vergleich zum Vorjahr geringer ausfällt.“