Die neue Klinik Limberger aus südlicher Ansicht. Das nach Süden abfallende Gelände bietet einige Vorteile. Foto: Struck/Büro Rebholz

1,9 Hektar hat das Gelände, auf dem die neue Klinik Limberger in der Luisenstraße entstehen soll. Im ersten Ausbau verfügt sie über 152 Zimmer und kann in zwei Schritten erweitert werden. Standort ist östlich des Sportchalets. Joachim Limberger stellte das Projekt im Gemeinderat vor und bekam von allen Seiten Zuspruch.

Bad Dürrheim - In einer aufwendigen 3-D-Animation aus verschiedenen Blickwinkeln und mit Sichtbarkeit während der Anfahrtswege von der Luisenstraße her, ging der Klinikchef an dem Abend ins Rennen. Der Standort ist östlich des Sportchalets, etwa gegenüber der ersten Einfahrt zur Luisenklinik und deren Ursprungsgebäude.

Das Gelände gehört dem Land Baden-Württemberg, mit den zuständigen Stellen sei man bezüglich des Verkaufs weitgehend einig. Nun gilt es weitere Eckdaten festzulegen. Auch gab es ein Gespräch zwischen Joachim Limberger und Sven Wahl. Letzterem waren zwei Ausblicke wichtig, zum einen der vom Schwimmbad und vom Speisesaal aus. Diese wurden in der 3-D-Animation gezeigt, eingearbeitet waren dabei tatsächlich vorhandene Bäume. Wahl hatte keine Einwände und signalisierte dies auch gegenüber Bürgermeister Jonathan Berggötz in einem Gespräch, wie dieser mitteilte.

Corona verzögert Planung

Corona habe die Planung verzögert, stieg Limberger in die Präsentation ein, die Pandemie habe aber auch gezeigt, "welchen Stellenwert die Gesundheit in unserer Gesellschaft hat". Das Gelände, auf dem die neue Klinik ihren Platz finden soll, fällt nach Süden hin ab, was den Planern in die Karten spielt. So ist das Untergeschoss nach Süden hin ebenerdig, zur Luisenstraße hin ist wie ein Kellergeschoss. Hier konnten in den Räumen Haustechnik und ähnliches untergebracht werden. Nach Süden hin finden Therapieräume, Gymnastik, Behandlungszimmer und ähnliches ihren Platz.

Tageslicht in allen Behandlungsräumen

Dieses Untergeschoss ist ähnlich wie ein Dreieck, das die längste Seite im Süden mit genannten Therapieräumen hat. In Richtung Sportchalet befinden sich weitere Räume für Vorräte und ähnliches, von der Luisenstraße kann dieser direkt angefahren und bestückt werden, weitgehend sei dies auch kontaktlos möglich. Auf diesem Dreieck stehen wie zwei gespreizte Finger die Gebäude, die komplett sichtbar sind. Im östlichen Gebäude gibt es weitere Behandlungsräume, ansonsten sind darin Speisesaal und Patientenzimmer untergebracht. Diese Anordnung der Gebäudeteile erlaubt es, dass es einen Lichthof gibt, der bis in den Keller hinabreicht. Dies war Joachim Limberger wichtig, da so alle Räume, in denen auch die Behandlungen stattfinden, Tageslicht haben.

Eigenes Parkhaus mit Erweiterungsmöglichkeit

Im westlichen Teil in Richtung Sportchalet wird ein zweistöckiges Parkhaus und -flächen mit rund 150 Stellplätzen entstehen, wobei die meisten wohl von den Angestellten genutzt werden. Auf diesem Parkhaus wäre es möglich, einen ersten Erweiterungsbau mit 25 zusätzlichen Patientenzimmer zu erstellen. Eine zweite Erweiterung wäre im Osten möglich.

Entlang der Luisenstraße hat der Flachdachbau eine Höhe von 14,37 Meter, höher als das Sportchalet, etwas niedriger als der benachbarte Bohrturm. Die bebaute Fläche des 1,9 Hektar großen Grundstücks beträgt laut Limberger 35 Prozent oder 6700 Quadratmeter. Momentan habe die Klinik 85 Arbeitsplätze, Limberger rechnet hier mit einer Steigerung um etwa 30 Stellen.

Alle Gemeinderäte befürworten das Projekt

Das Echo der Gemeinderäte auf das Projekt war positiv, es wurde erstmals in einer nichtöffentlichen Sitzung vorgestellt, man kannte es also. Alle Fraktionen sprachen sich für das Projekt aus und man zeigte sich beeindruckt von der aufwendigen Präsentation. Man sieht die Klinik am richtigen Platz und freut sich, dass das Unternehmen weiterhin in Bad Dürrheim ansässig sein wird. Allen war es auch wichtig, den Neubau so transparent wie möglich der Bevölkerung zu erläutern. Denn mehr als einmal fiel der Satz "Wir sind gebrannte Kinder". Geplant ist somit eine Bürgerinformation zu dem Großprojekt, welches das Gesicht des Bad Dürrheimer Kurgebiets von Süden her massiv verändern wird.

Umfassende Bürgerinformation ist in Planung

Die Präsentation an diesem Abend beinhaltete eine 3-D-Animation aus verschiedenen Perspektiven als laufender Film, dieser könne dauerhaft ins Internet gestellt werden. Zusätzlich will der Gemeinderat einen Ortstermin mit einem herkömmlichen Schaugerüst, was den Bauherren und das Architekturbüro Rebholz vor eine Herausforderung stellt, vor allem bezüglich der Statik. Der Alternativvorschlag seitens Limberger war die Gebäudegrenzen auf der Fläche auszustecken und Drohnen mit weiß-rotem Flatterband an den Eckpunkten aufsteigen zu lassen, um die Höhe anzuzeigen. Das war den Gemeinderäten jedoch zu wenig und Derya Türk-Nachbaur (SPD) will sich auch nicht dem Vorwurf ausgesetzt wissen, man habe sich von einer 3-D-Animation verführen lassen. Bürgermeister Berggötz hofft dann auch, dass viele Bürger die Informationsveranstaltung wahrnehmen und sich der Aufwand lohne.

Im Ablauf soll die Bürgerinformationsveranstaltung schnellstmöglich stattfinden, die Erstellung des Bebauungsplans ist für 2022 im Haushalt eingebracht.