Tobias Renk (links), Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Schömberg, und Jürgen Krauth-Kopp (rechts), Vorsitzender des Vereins "Freunde der Kinderklinik Schömberg", freuen sich über die Aktion von Stefan Grieb. Foto: Krokauer

Der Schömberger Radsportler Stefan Grieb hatte einen schweren Unfall. Trotz so mancher Einschränkung kann er sich heute wieder selbstständig bewegen. Nun möchte er dazu beitragen, dass auch andere Menschen Mut fassen. Für die Kinderklinik Schömberg startet er deshalb eine Spendenaktion.

Schömberg - Jener 15. November des Jahres 2021 war im Leben von Stefan Grieb ein Tag, an dem sich von einem Moment auf den anderen alles veränderte.

Unfall

Was geschah an diesem Tag? Grieb ist mit seinem Fahrrad auf der Hauptstraße im Würmtal unterwegs. Von links kommt ein Auto. Es hält an. Dann fährt es plötzlich doch los. Es kommt zur Kollision. An seinen Flug kann sich Grieb nicht mehr erinnern, aber an den Aufprall. Von seinem Kopf tropft Blut in den Rinnstein.

Dann der Schock: Er kann seine Beine und Hände nicht mehr bewegen. Er hat irrsinnige Schmerzen an verschiedenen Stellen des Körpers. Grieb ist dankbar für den unbekannten Ersthelfer für die "tolle Versorgung" und dem "tollen Notarzt", der ihm geholfen hat.

Dann erfährt Grieb seinen zweiten Glücksmoment. Kurz vor der Ankunft in einem Krankenhaus in Pforzheim kann er wieder seine Beine bewegen. Die Untersuchung ergibt, dass er keine Knochenbrüche hat. Grieb geht davon aus, dass er bald wieder auf dem Fahrrad sitzen kann.

Behandlung

Doch zu früh gefreut. Grieb bekommt Schmerzen in den Händen. Bei der neurologischen Untersuchung sieht das Rückenmark gar nicht gut aus. Grieb darf nichts essen und nichts trinken. Er muss zur Notoperation. Anschließend wird sein Kopf quasi wieder auf den Schultern festgeschraubt.

Ein Halswirbel ist gebrochen, eine Bandscheibe zerstört. Grieb verbringt drei Wochen im Krankenhaus. Es folgen sechs Wochen Reha in Bad Wildbad. Bis heute muss Grieb viele Übungen machen, doch er kann sich wieder selbstständig bewegen und sogar Fahrrad fahren.

Idee

Mit seiner Geschichte möchte Grieb allen Mut machen. Er dankt allen Ärzten und seinen Angehörigen, dass sie ihn so hinbekommen haben. Inzwischen kommt er sogar ohne Schmerzmittel aus. Grieb hat zwei zentrale Botschaften: Zum einen ist bei neurologischen Problemen Bewegung enorm wichtig. Zum anderen trägt eine positive Ansprache von Ärzten und Angehörigen zur Heilung bei.

Im Frühjahr 2024 plant Grieb einen Marathon. Das bedeutet, dass er etwas mehr als 42 Kilometer läuft. Im Juni will er mit dem Fahrrad eine Bergstrecke so oft rauf und runter fahren, bis er eine Höhendifferenz von 8849 Höhenmeter überwunden hat. So hoch ist der Mount Everest, der höchste Berg der Welt. Sein Ziel ist es, für jeden Meter einen Euro an Spenden zugunsten der Kinderklinik Schömberg zu sammeln. Das wären etwas mehr 50 000 Euro.

In der Kinderklinik Schömberg werden Kinder mit neurologischen Erkrankungen behandelt. Bis es so weit ist, muss Grieb aber noch fleißig trainieren. Für März ist ein Halbmarathon geplant. Im Mai will er mit dem Fahrrad 3000 Höhenmeter überwinden. So hoch ist die Zugspitze, Deutschlands höchster Berg. "Ich finde die Idee grandios", sagt dazu Tobias Renz, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik Schömberg.

Jürgen Krauth-Kopp, Vorsitzender des Vereins "Freunde der Kinderklinik Schömberg", sagte bei einem Pressegespräch in der Klinik, dass das Geld für die Musiktherapie und den Besuch eines Klinikclowns bestimmt ist. Weitere Informationen zur Aktion gibt es unter www.stefan-grieb.de/spendenaktion.